Annotation

Als Annotation wird ganz allgemein eine Anmerkung bezeichnet. Insbesondere sind Anmerkungen gemeint, die einem (literarischen) Text beigefügt werden und dabei nicht wesentlich für den Haupttext oder das Hauptstichwort sind, aber dennoch so relevant erscheinen, dass sie diesen durch zusätzliche Informationen erweitern. Solche Annotationen werden zumeist als Fußnote angefügt und sind somit eine Ergänzung zu einem Abschnitt oder Wort am unteren Seitenrand. Teils werden sie aber auch in Form der Glosse beigefügt. Dabei können sie Informationen, Exkurse, Wortübersetzungen und Ähnliches beinhalten. Im Buch- und Bibliothekswesen meint der Begriff eine knappe Inhaltsangabe oder Charakterisierung eines Textes, die zur Orientierung für den Nutzer dienen. In der Linguistik meint eine Annotation das Beschreiben einer syntaktischen Struktur, wobei in Programmiersprachen Annotationen verwendet werden, um dem Quelltext zusätzliche Informationen beizulegen, welche von der verarbeitenden Software ignoriert werden, aber das Verständnis des Programms für den Programmierer vereinfachen.


Der Begriff leitet sich vom lateinischen Nomen annotatio ab, welches sich mit schriftliche Bemerkung übersetzen lässt und auf das Nomen nota zurückgeht. Als nota wird ganz allgemein ein Hinweis bezeichnet. Folglich verweist bereits die Übersetzung des Wortes darauf, worum es hierbei geht: nämlich um einen (schriftlichen) Hinweis oder eine Anmerkung [die Haupttext oder Hauptstichwort ergänzen].Beispielhafte Annotationen in einem (literarischen) Text

Annotation in der Linguistik

In der Linguistik werden mit dem Begriff um analytische oder auch deskriptive Anmerkungen innerhalb eines Textes. Hierbei werden die einzelnen Wörter eines Satzes oder eben Textes mit Anmerkungen versehen.Betrachten wir beispielhaft den nachfolgenden Satz:


Das Buch steht in dem Schrank.

Würde das obige Beispiel nun mit linguistischen Annotationen versehen werden, würden die einzelnen Bestandteile des obigen Satzes durch Anmerkungen versehen werden, die diese genau beschreiben und somit zusätzliche Informationen bereithalten. In der Praxis würde dies folgendermaßen aussehen:


Das (Annotation: bestimmter Artikel, neutrum, Singular, Nominativ) Buch (Annotation: Nomen, neutrum, Singular, Nominativ) steht (Annotation: finites Verb, Präsens, 3.Person Singular, Indikativ, Grundform stehen) in (Annotation: Präposition) dem (Annotation: bestimmter Artikel, maskulin, Singular, Dativ) Schrank (Annotation: Nomen, maskulin, Singular, Dativ).“ (vgl. Wortarten, Kasus, Genus, Numerus)


Annotation im Buch- und Bibliothekswesen

Wer im Katalog einer Bibliothek nach Werken sucht, findet sehr häufig knappe sowie sachliche Zusammenfassungen der einzelnen Suchergebnisse. Diese helfen dabei, die Relevanz des Treffers zu beurteilen und somit besser auswählen zu können, welches Werk für die jeweilige Recherche sinnvoll ist und den Anforderungen sowie der Intention gerecht wird. Im bibliothekatirischen Fachjargon wird eine solche Anmerkung auch als Untertitel bezeichnet. Schauen wir zur Veranschaulichung auf ein Beispiel:


Annotation im Bibliothekswesen


Das obige Beispiel zeigt eines der Ergebnisse, das die Suche nach dem Dichter Friedrich Schiller im Online-Bibliothekskatalog der Universität Tübingen zutage gefördert hat. Unter dem Reiter Titel finden sich allgemeine Informationen zum Werk, wie etwa die Autoren, der Standort sowie Angaben zum Umfang und zum Erscheinungsjahr. Unter dem Reiter Angaben zum Inhalt findet sich eine knappe und sachliche Zusammenfassung des Werkes. Diese wird als Annotation – im Beispiel als Abstract – bezeichnet.

Annotationen in Programmiersprachen

Programmiersprachen sind formale Sprachen, die aus Formulierungen bestehen, die von einem Computer ausgeführt werden können. Durch die Abfolge der einzelnen Befehle werden Aufgaben gelöst. Die Summe aller Anweisungen, die hierbei aufeinanderfolgen, wird als Quelltext bezeichnet, der vom Computer in Maschinensprache umgesetzt und letzten Endes ausgeführt wird.

Annotationen sind hierbei wichtig, um Kommentare im Quelltext zu hinterlassen, die vom Computer nicht beachtet werden, aber für einen Menschen das Verständnis des Textes vereinfachen oder dabei helfen, den Quelltext zu strukturieren und somit unterteilen zu können. Ein simples Beispiel:


1
2
3
4
// diese Anmerkung wird nicht interpretiert
class Klasse {
void methode();
}

Das obige Beispiel verdeutlicht das grundsätzliche Prinzip: Zeile 2 bis 4 würden innerhalb eines entsprechenden Programms ausgeführt werden. Die Anmerkung, welche in der ersten Zeile steht, wird durch // eingeleitet, was im obigen Beispiel dafür sorgen würde, dass diese vom Computer ignoriert wird. Allerdings könnte sie Hinweise darüber geben, was im nachfolgenden Abschnitt geschieht.

Kurzübersicht: Das Wichtigste im Überblick


  • Als Annotation wird ganz allgemein eine Anmerkung bezeichnet. Insbesondere sind Anmerkungen gemeint, die einem (literarischen) Text beigefügt werden und dabei nicht wesentlich für den Haupttext oder das Hauptstichwort sind, aber dennoch so relevant erscheinen, dass sie diesen durch zusätzliche Informationen erweitern.
  • In der Regel werden solche Anmerkungen innerhalb von Fußnoten, also am unteren Seitenrand, gesetzt und dabei mit fortlaufenden Ziffern eingeleitet. Mitunter werden sie an den Rand geschrieben (Glosse) oder zwischen die Zeilen geschrieben (Interlinearglosse).
  • In der Linguistik meint der Begriff die analytischen oder auch deskriptiven Anmerkungen innerhalb eines Textes; im Bibliothekswesen werden die Suchergebnisse im Katalog mit knappen sowie sachlichen Zusammenfassungen ergänzt, was als Annotation bezeichnet wird; in Programmiersprachen meint der Begriff Anmerkungen im Quelltext, die vom Computer bei der Ausfühgrung ignoriert werden, aber für den Menschen hilfreich sind.