Zote

Als Zote wird ein unanständiger, derber Witz oder eine schlüpfrige, scherzhafte Erzählung bezeichnet, die pointiert endet. Die Zote verstößt gemeinhin gegen den guten Geschmack, hat oft einen sexuellen Inhalt und liegt zumeist in Prosa vor. Verwandt sind Zoten demnach mit dem Witz und dem Schwank sowie der Anekdote, auch wenn sie grundsätzlich keiner literarischen Gattung vorbehalten sind.


Begriff

Der Begriff geht wahrscheinlich auf das französische sottie zurück, was sich mit Narr übersetzen lässt. Sottie ist somit auch die Bezeichnung für das Narrenspiel. Eine weitere Möglichkeit, die das grammatisch-kritische Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (1865) vorschlägt, ist die Verbindung zu Zotte, was ein verfilztes, durch Schmutz und Kot verklebtes Haarbüschel beschreibt.

Die beiden Erklärungsversuche haben allerdings etwas gemeinsam: sie beschreiben etwas unflätiges sowie schmutziges. Demnach können beide Möglichkeiten die Zote beschreiben, die einen schmutzigen Witz oder eine unflätige Erzählung meint. Belegt ist das Wort in dieser Schreiwbeise bereits seit dem 16. Jahrhundert und wurde schon 1521 als Zoten reißen vom Theologen Martin Luther gebraucht.

Merkmale der Zote

Übersicht: Die wesentlichen Merkmale der Zote

  • Die Zote ist eine knappe, pointierte und derbe Erzählung. Demzufolge sind Zoten Kurzprosa und zeichnen sich oftmals durch schwarzen Humor aus. Sprichwörtlich bleibt dem Zuhörer in der Regel das Lachen im Halse stecken. Ihr Inhalt ist sehr häufig sexueller Natur.
  • Zoten bedienen häufig Klischees oder beziehen sich auf gesellschatliche Randgruppen oder auf tabuisierte Themenbereiche. So lassen sich Blondinenwitze, Schwulenwitze, Sexwitze etc. zu den Zoten zählen. Dennoch sollen sie den Zuhörer unterhalten.
  • Zoten bestehen häufig aus Frage und Antwort. Der Erzählende fragt etwas in die Menge, wobei die Antwort ausbleibt, woraufhin er die Pointe präsentiert (Bsp.: Was ist blau und rennt von Raum zu Raum?“ – Auflösung in den Beispielen.)
  • Sigmund Freud, ein österreichischer Psychologe sowie Kulturtheoretiker, beschrieb die Zote in Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten (1905) als Verlagerung. Er meinte, dass die Zote dazu dient, dass der Erzählende sein eigenes Verlangen oder Interesse auf den Zuhörer verlagert, ohne soziale Sanktionen zu befürchten müssen.

  • Verwandte Formen: Witz, Schwarzer Humor, Schwank, Limerick, Sottie, Anekdote etc.

Zotige Beispiele

Normalerweise werden die Beispiele auf Wortwuchs einfach in den Fließtext eingebunden, wobei das jeweilige Thema anhand dieser erklärt und veranschaulicht wird. Da Zoten allerdings anstößig sind, möchten wir die Beispiele gesondert anführen und darauf hinweisen, dass wir uns vom Inhalt distanzieren und Minderjährigen das Lesen nicht uneingeschränkt empfehlen.

<strong>Beispiele für die Zote</strong> <em>(Klappt beim Klicken auf!)</em>

Nachfolgend finden Sie zotige Beispiele. Der Zeilenumbruch ist durch // angegeben. Die Beispiele sind unkommentiert, wobei ersichtlich sein sollte, wie sie aufgebaut sind.

  • Wenn man die Buchstabensuppe wieder auskotzt, ist das dann gebrochenes Deutsch?
  • Subway ist wie Prostitution. Du bezahlst einen Fremden, damit er tut, was eigentlich deine Frau tun sollte.
  • Wie geht ein Leprakranker den Berg hinauf? Stück für Stück!
  • Was ist blau und rennt von Raum zu Raum? Ich kann doch meine Frau anmalen, wie ich will!
  • Der Sohn wundert sich, dass er halb schwarz, halb weiß ist, also ein Mischling, obwohl seine Eltern beide weiß sind. Er geht zu seiner Mutter und fragt:“Mama, wie kommt es, dass ich farbig bin, obwohl ihr weiß seid?“ Darauf die Mutter:“Wenn ich an die Party denke, bei der ich deinen Vater kennenlernte, kannst du froh sein, dass du nicht bellst.“

Hinweis: Uns ist durchaus bewusst, dass es Beispiele gibt, die derber, grausiger oder gemeiner sind. Doch geht es darum, dass zotige Prinzip zu zeigen, nicht um eine Sammlung unflätiger Inhalte.


Stichwortverzeichnis