Digest

Das Digest war ursprünglich eine Sammlung von juristischen Schriften oder Gerichtsentscheidungen. Später beschrieb der Begriff vornehmlich eine Zusammenstellung von kurzen Auszügen bestimmter Schriften, die bereits in anderen Formen veröffentlicht wurden. Dies konnten Auszüge von Essays, Fachbeiträgen oder ganzen Büchern in Kurzform sein, die ein Fachgebiet beleuchteten. Allgemein gesprochen meint der Begriff demzufolge eine Sammlung von Auszügen aus Veröffentlichungen.


Der Begriff leitet sich vom lateinischen digestae ab, was sich mit Gesammeltes übersetzen lässt. So verweist die Übersetzung verweist bereits darauf, worum es grundsätzlich geht: nämlich um eine Sammlung [diverser Auszüge anderer Werke]. Die Bezeichnung ist vor allem im englischen Sprachraum gebräuchlich und dabei Namensgeber vieler Zeitschriften: Reader’s Digest, Literary Digest, Science Digest.

Den Publikationen ist zu eigen, dass sie – jedenfalls zu Anfang – den Schwerpunkt auf das Zusammenfassen anderer Schriften legten und es ihrer Leserschaft somit ermöglichten, sich einen Überblick des jeweiligen Fachgebietes zu verschaffen. Mittlerweile hat sich das inhaltlich Konzept allerdings gewandelt.

So basierte beispielsweise das Reader’s Digest in seinen Anfängen noch darauf, ausgewählte Beiträge aus Artikeln, Zeitschriften sowie Büchern und anderen Werken in gekürzter Form und verschiedenen Sprachen zu sammeln und zu publizieren. Dabei zeichnete sich allerdings eine pro-amerikanische Grundhaltung ab, die dem Verlag die Kritik eines geschlossenen Weltbildes einbrachte.

Heutzutage besteht die Zeitschrift vornehmlich aus eigenen Inhalten und die Gesellschaft, die hinter der Reihe steht (The Reader’s Digest Association) streute auch das Programm enorm, weshalb Sachbücher, Belletristik, Hörbücher, CDs sowie DVDs zum Programm gehören.

Kurzübersicht: Das Wichtigste zum Begriff im Überblick


  • Als Digest wurde einst eine Sammlung von juristischen Schriften oder Gerichtsentscheidungen bezeichnet. Dieser Begriff ist in den USA auch heute noch für ein solches Werk gebräuchlich.
  • Später meinte der Begriff aber vor allem Publikationen, die zumeist regelmäßig erschienen und eine Auswahl von Auszügen anderer Veröffentlichung beinhalteten. Solche Arten der Übersicht ermöglichten es dem Leser, sich einen Überblick zu verschaffen sowie das Wesentliche in Kurzform konsumieren zu können, was vor allem in der Wissenschaft essentiell ist.
  • Die Zeitschrift Sputnik, die von der russischen Nachrichtenagentur Nowosti ab 1967 publiziert wurde und als wesentliche Zielgruppe das sozialistische sowie westliche Ausland hatte, bezeichnete sich selbst als Digest der sowjetischen Presse.

  • Hinweis: Mitunter wird die Bezeichnung auch für Kurzformen und Zusammenstellungen aller Art gebraucht. Beispielsweise trägt auch das „Manual Digest“ die Bezeichnung im Namen und stellt dabei Wissenswertes (Geschichte, Regierung, Gebräuche und Sitten) über Andorra vor.


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