Als Eloge wird meist eine Lobrede und das überschwängliche Lob sowie selten die Schmeichelei bezeichnet. Eine solche Eloge kann in Form einer Ansprache, aber eben auch als eine schriftliche Äußerung vorliegen. Sie zeichnet sich durch Komplimente und ehrende Worte aus. Zumeist wird sie positiv gewertet und kann dann auch synonym zu den Begriffen Lob, Hymne, Laudatio sowie Lobrede gebraucht werden. Eher selten wird der Begriff negativ verwendet, um auf eine Form der übertriebenen Schmeichelei zu verweisen, auch wenn diese Deutung ebenfalls möglich ist. Im Frankreich des 17. Jahrhunderts bildete sich unter dem Begriff außerdem eine rhetorische Disziplin, bekannt sind hierbei die sogenannten Éloges, die in Form eines Nachrufes auf die verstorbenen Mitglieder der Académie des sciences als öffentliche Grabesrede und meist von deren Nachfolgern gehalten wurden.
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Begriff
Der Begriff leitet sich vom französischen Nomen éloge ab, welches sich mit Lob, Lobschrift oder Lobrede übersetzen lässt und selbst auf das lateinische elogium zurückzuführen ist, das Ausspruch, Aussage oder auch Inschrift bedeutet, wobei sich dieses wiederum vom altgriechischen eulogia (εὐλογία) für gute Rede oder Lobrede ableiten lässt. Folglich verweisen sämtliche Übersetzungen darauf, worum es grundsätzlich geht.
Allerdings sollten die Begriffe Eloge sowie Elogium nicht synonym gebraucht werden. Zwar meint das Elogium ebenfalls eine Form der Lobrede – meist auf einen Verstorbenen – ist in der Literatur allerdings vor allem als eine lobende Aufschrift auf Grabmälern gebräuchlich. Hierbei wurde in Prosa oder Versform (vgl. Epigramm) von den Taten des Verstorbenen berichtet, wobei auch das Elogium als eine Kunstübung der Rhetorik galt.
Verwandt sind außerdem die Begriffe Laudatio, Panegyrikus und Enkomion, wobei vor allem die Laudatio nahezu synonym gebraucht werden kann. Dabei meint das Panegyrikus eher eine prunkvolle Rede aus festlichem Anlass, wohingegen ein Enkomion ebenso eine Lobschrift oder Lobrede darstellt, aber zumeist von Helden und mythischen Wesen erzählt oder ein feierliches Lied zu Ehren eines Menschen meint.
Fontenelle und die Eloge
Bernard le Bovier de Fontenelle (1657-1757), ein wichtiger und vielseitiger französischer Schriftsteller der Aufklärung (vgl. Literaturepochen), trieb im 17. Jahrhundert maßgeblich voran, dass solche Éloges zur rhetorischen Disziplin wurden und verfasste selbst diverse Lobreden auf verschiedene Personen.
Im Jahr 1697 wurde Fontenelle Mitglied der Académie des Sciences, die im Jahr 1666 gegründet wurde und bedeutsame Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche versammelte. Ihre wesentliche Aufgabe war es, die Forschung in unterschiedlichen Disziplinen voranzutreiben und die Erkenntnisse zu protokollieren und somit für die Nachwelt aufzubewahren. Fontanelle trat hier die Nachfolge von Jean-Baptiste Du Hamel an.
Bernard le Bovier de Fontenelle auf einem Portrait von Louis Galloche (1670–1761)
Fontenelle nahm an der Académie des Sciences vor allem eine Funktion wahr: er verfasste zahlreiche Laudationes, die sogenannten éloges académiques auf zahlreiche Forscher, Naturwissenschaftler sowie Akademiker, wobei er deren Werk und Wirken mit einem eleganten Ausdrucksstil darstellte und dabei darauf bedacht war, keine negativen, sondern ausschließlich ehrende und lobende Worte zu verwenden.
Die Persönlichkeiten, die Fontenelle in seinen Elogen würdigte, stellte er darüber hinaus einem breiten Publikum vor, wenngleich er jegliche andere schriftstellerische Tätigkeit in dieser Zeit einstellte. So verfasste er Elogen für Pierre Varignon (1722), Alexis Littre (1725) oder auch Louis Carré (1711). Sämtliche Elogen Fontenelles lassen sich bei der Académie des Sciences einsehen (siehe: academie-sciences.fr).
- Als Eloge wird zumeist eine Lobrede oder auch das überschwängliche Lob sowie selten die Schmeichelei bezeichnet, wobei sie in Form einer Ansprache, also Rede, aber eben auch als eine schriftliche Äußerung vorliegen kann. Der Begriff ist zumeist positiv konnotiert.
- Solche Elogen zeichnen sich durch ehrende Worte und Komplimente über eine bestimmte Person aus. Wesentlich ist hierbei, dass es tatsächlich um das Lob ebendieser Person geht, weshalb negative Formulierungen oder auch Schlechtes vermieden wird und lediglich ehrenvolle Aspekte aus dem Leben benannt werden. Oft handelt es sich um Nachrufe.
- Im Frankreich des 17. Jahrhunderts galten Elogen darüber hinaus als eine rhetorische Disziplin, die vor allem vom aufklärerischen Schriftsteller Bernard le Bovier de Fontenelle vorangetrieben wurde, der in seiner Tätigkeit für die Académie des Sciences zahlreiche Laudationes auf ehemalige Mitglieder der Akademie verfasste. Fontenelle gilt außerdem als ein für die Epoche der Aufklärung charakteristischen Typ des philosophe, was meint, dass er allseitig interessiert war und belletristische, philosophische sowie wissenschaftliche Werke verfasste.