Bedeutung
Wird etwas oder jemand als konspirativ beschrieben, dann ist gemeint, dass dieses oder dieser einer Gruppe angehört, die Verschwörerisches plant und hierbei der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Mit dem Wort steht demnach zumeist eine rechtliche Grauzone im Raum. Wird etwas als konspirativ bezeichnet, kommt dies einer Anschuldigung gleich.
Das deutsche Wort konspirativ ist einer Ableitung vom Nomen Konspiration. Dieses hat seinen Ursprung im lateinischen Wort conspiratio, das wir mit Komplott, Übereinstimmung oder aber Verschwörung übersetzen. Die ursprüngliche Bedeutung ist also bis heute erhalten geblieben.
In der deutschen Sprache tritt das Wort zunehmend ab 1950 auf, wobei es aber bereits am Ende des 19. Jahrhunderts in einzelnen Texten belegbar ist.
Eine große Zunahme lässt sich darüber hinaus ab den 1980er Jahren, vor allem in politischen Texten und Tageszeitungen, belegen. Das weist darauf hin, dass das Wort erst seit einigen Jahrzehnten in schriftlichen Erzeugnissen verbreiteter ist.[1]
Grammatikalisch verwandt ist das erwähnte Konspiration, das die gleiche Bedeutung des Begriffes als Substantiv trägt und sich allgemein als eine Zusammenarbeit von Personen, die den fremden sowie öffentlichen Einblick bewusst ausschalten und durch eine einheitliche Zielsetzung verbunden sind, definieren lässt.
1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1997
2. Quelle: Ngram Viewer
Beispiele
Der Kommissar war selbst in konspirative Machenschaften verwickelt. Ihm konnten Geldwäsche und Auftragsmorde in Zusammenarbeit mit dem Vorstand eines großen italienischen Unternehmens nachgewiesen werden.
„Da die Geschäfte blühten, hat man die Bande vergrößert und ist äußerst konspirativ und arbeitsteilig vorgegangen“, so der Staatsanwalt.
Mannheimer Morgen, "„Konspirative Bande“"
Einige DDR-Oppositionelle trafen sich in konspirativen Wohnungen, um ihr Vorgehen zu planen. Sie hatten sich einen geheimen Fahrplan zum Umsturz des bestehenden Systems überlegt.
Der füllige Mann, der neben Hans-Jochen saß, fragt den Neuberliner konspirativ, wer denn der ältere Herr gerade gewesen sei. Das ganze wirkte verschwörerisch, weil sein Gegenüber keine Antwort gab und einfach vor sich hin schwieg.
Im Oktober 2015 traf ihn der Schauspieler Sean Penn zu einem konspirativen Interview irgendwo in den Bergen Mexikos.
Alexandra Endres, "Der Drogenhändler der Regierung"
Grammatik
Positiv Grundform |
Komparativ 1. Steigerung |
Superlativ 2. Steigerung |
---|---|---|
konspirativ | konspirativer | am konspirativsten |
Starke Deklination | ||||
---|---|---|---|---|
Maskulin | Feminin | Neutral | Plural | |
Nominativ | konspirativer | konspiratives | konspirative | konspirative |
Genitiv | konspirativen | konspirativen | konspirativer | konspirativer |
Dativ | konspirativem | konspirativem | konspirativer | konspirativen |
Akkusativ | konspirativen | konspiratives | konspirative | konspirative |
Schwache Deklination | ||||
Maskulin | Feminin | Neutral | Plural | |
Nominativ | der konspirative |
das konspirative |
die konspirative |
die konspirativen |
Genitiv | des konspirativen |
des konspirativen |
der konspirativen |
der konspirativen |
Dativ | dem konspirativen |
dem konspirativen |
der konspirativen |
den konspirativen |
Akkusativ | den konspirativen |
das konspirative |
die konspirative |
die konspirativen |
Gemischte Deklination | ||||
Maskulin | Feminin | Neutral | Plural | |
Nominativ | ein konspirativer |
ein konspiratives |
eine konspirative |
keine konspirativen |
Genitiv | eines konspirativen |
eines konspirativen |
einer konspirativen |
keiner konspirativen |
Dativ | einem konspirativen |
einem konspirativen |
einer konspirativen |
keinen konspirativen |
Akkusativ | einen konspirativen |
ein konspiratives |
eine konspirative |
keine konspirativen |
Synonyme
- geheim
- geheimbündlerisch
- gesetzwidrig
- illegal
- im Untergrund arbeitend
- insgeheim
- klandestin
- ungesetzlich
- verschwörerisch