Gegensatzpaar

Als Gegensatzpaar werden zwei Wörter bezeichnet, die inhaltlich das absolute Gegenteil voneinander meinen. Als Beispiel können die Adjektive kalt und heiß angeführt werden. Ist es kalt, hat es eine sehr niedrige Temperatur, ist es heiß, hat es eine erhöhte Temperatur. In Bezug auf die Temperatur stehen sich die Wörter gegenüber und bilden aus diesem Grund ein Gegensatzpaar. Solche Wörter, die eine gegenteilige Bedeutung haben, werden auch als Gegenwörter oder Antonyme bezeichnet.


Beispielhafte Gegensatzpaare

Wort Gegenwort
(Antonym)
Adjektive, die ein Gegensatzpaar bilden
alt modern
alt neu
alt jung
arm reich
bekannt unbekannt
billig teuer
breit schmal
dick dünn
dumm klug
dunkel hell
einfach schwer
eng weit
entfernt nah
erfreulich unerfreulich
falsch richtig
faul fleißig
feige mutig
fern nah
fest locker
feucht trocken
flach hügelig
geduldig ungeduldig
gesund krank
glatt rau
groß klein
gut schlecht
hart weich
hässlich schön
hungrig satt
kalt warm
kurz lang
langsam schnell
laut leise
leer voll
lustig traurig
müde wach
nass trocken
offen verschlossen
sauber schmutzig
sauer süß
schwach stark
schwarz weiß
spitz stumpf
Nomen (Substantive), die ein Gegensatzpaar bilden
Erwachsener Kind
Jüngling Greis
Freund Feind
Krieg Frieden
Ebbe Flut
Tag Nacht
Fremdkapital Eigenkapital
Plus Minus
Pessimist Optimist
Opponent Proponent
Treue Untreue
Liebe Hass
Verlust Gewinn
Interesse Desinteresse
Verlust Fund
Materie Antimaterie
Anfang Ende
Freude Trauer
Schönheit Hässlichkeit
Wärme Kälte
Tal Berg
Ferne Nähe
Fairness Unfairness
Lust Unlust
Tod Leben
Frieden Krieg
Antonym Synonym
Nässe Trockenheit
Hinweis: Sämtliche Antonyme der obigen Beispiel-Tabelle können miteinander vertauscht werden. Demnach ist nicht nur heiß das Antonym von kalt, sondern kalt auch gleichermaßen das Antonym von heiß.

Frage: Gibt es für jedes Wort ein Gegenteil?

Für zahlreiche Wörter lassen sich Gegenteile ausfindig machen. Vermutlich verhält es sich außerdem so, dass es sogar zu den meisten Adjektiven eine gegenteilige Bedeutung gibt. Allerdings gibt es zahlreiche Nomen ohne Gegenteil, wobei sämtliche Numerale (Zahlwörter) kein Antonym haben.

Zwar suggerieren es manche Abbildungen oder Redewendungen, aber vor allem für viele Nomen kann es kein Gegenteil geben. Beispielsweise ist ein Buch eine Sammlung von Seiten, die durch eine Bindung und meist einen Einband zusammengehalten wird. Hierfür lässt sich kein Gegenteil denken oder bilden. Gleiches gilt natürlich auch für die meisten Eigennamen – was sollte auch das Gegenteil von Tanne oder Rose sein?

Und auch übliche Pärchen wie Katze / Hund oder Feuer / Wasser sind im eigentlichen Sinne keine Gegenteile. Beispielsweise ist ein Feuer eine Form der Verbrennung, wobei Flammen enstehen. Das Gegenteil zu Feuer wäre also eher eine Nicht-Verbrennung, die keine Flammen bewirkt. Das Wasser ist aber eine Wasserstoff-Sauerstoff-Verbindung und eine durchsichtige, farb-, geruch und außerdem geschmacklose Flüssigkeit.

Unechte Gegenteile können allerdings als Stilmittel gebildet werden, um spontan eine sprachliche Lücke zu schließen oder weil dem Sprecher das entsprechende Wort beim Sprechen nicht in den Sinn kommt. So wäre der Satz Boah! Gestern das war ’ne echte Unparty! denkbar, wenn der Sprechende ausdrücken will, dass die Feier am gestrigen Abend keine richtige Party, sondern eine lahme Veranstaltung war.

Dennoch gehört der Begriff Unparty nicht in den deutschen Wortschatz und könnte auch als Stilfehler gewertet werden. Eine solche Bildung wird als Okkasionalismus bezeichnet, also als spontane Wortneuschöpfung. Folglich lässt sich mithilfe eines Okkasionalismus für jedes Wort ein Gegensatzpaar bilden. Folgt man allerdings Wörterbüchern und orientiert sich am gesprochenen Wortschatz, ist das nicht möglich.

Kurzübersicht: Das Wichtigste zum Begriff im Überblick

  • Als Gegensatzpaar werden zwei Wörter bezeichnet, die das absolute Gegenteil voneinander meinen. Solche Wörter stehen sich inhaltlich gegenüber und werden als Gegenwörter oder Antonyme bezeichnet. Ein Wort kann durchaus mehrere Gegenwörter haben.
  • Allerdings lassen sich nicht mithilfe jedes Wortes Gegensatzpaare bilden. Es gibt schlicht und ergreifend Begriffe, die kein Gegenwort haben. Allenfalls ließe sich mithilfe einer spontanen Wortschöpfung, die aber als Stilfehler gelten kann, ein Gegensatzpaar konstruieren.