Komparativ

Als Komparativ wird eine der Steigerungsformen des Adjektivs (Eigenschaftswörter) bezeichnet. Das Adjektiv kennt drei Steigerungsformen: die Grundform (Positiv), den Komparativ (1. Steigerung) und den Superlativ (2. Steigerung). Demnach ist der Superlativ die höchste Steigerungsform der Wortart. Der Komparativ ermöglicht es, zwei Dinge miteinander zu vergleichen (X ist klüger als Y), wobei die Höchstform ein Ding mit mehreren Dingen oder auch der Gesamtheit vergleicht (Z ist am klügsten).


 

Begriff & Beispiel

Die Bezeichnung der Höherform lässt sich vom lateinischen gradus comparativus ableiten, was sich mit zum Vergleichen geeignet übersetzen lässt. Demnach verweist schon die Übersetzung auf die Bedeutung sowie den Zweck des Komparativs: er dient nämlich dazu, zwei Dinge, die mindestens eine Eigenschaft teilen, miteinander zu vergleichen. Schauen wir dafür auf die Steigerung des Adjektivs laut.


Die Demo ist laut. Hier ist es lauter als auf der Demo. Konzerte sind am lautesten.

Die obigen Beispiele verdeutlichen Den Positiv, also die Grundform des Adjektivs, den Komparativ sowie die höchste Steigerung: den Superlativ. Die Grundform des Adjektivs ist laut. Das Positiv wird immer verwendet, wenn ein Adjektiv ohne Steigerung genutzt wird. Der Komparativ ist lauter und wird genutzt um zwei Dinge aufgrund einer Eigenschaft miteinander zu vergleichen: hier ist es nämlich lauter als auf der Demo.

Im obigen Beispiel ist es der Superlativ, der das Ganze noch weiter steigert. Dieser ist nämlich die zweite sowie letzte Steigerungsform des Adjektivs und zeigt an, dass eine Sache (Person, Sachverhalt, Objekt) im Vergleich zu anderen den höchstmöglichen Grad einer Eigenschaft oder eines Merkmals aufweist.Folglich sind die Konzerte am lautesten. Es gibt also nichts, was lauter als die Konzerte ist.

Hinweis: Außerdem wird in den Beispielen ersichtlich, dass die erste Steigerung durch das Anhängen von -er gebildet wird. Diese Bildung ist bei sämtlichen Adjektiven gleich und in keinem Fall abweichend.

Bildung von Komparativ und Superlativ

Die Formen der Steigerung sind beinahe bei allen Adjektiven gleich. So endet der Komparativ stets auf die Endung -er, wobei der Superlativ mit -ste und -sten gebildet wird. Es gibt nur wenige Ausnahmen.

Im Deutschen enden regelmäßig gesteigerte Adjektive im Komparativ also auf -er. Hierbei wird das Adjektiv zumeist mit einem als verbunden, das als Vergleichsobjekt dient. Wichtig ist, dass sich der Komparativ dem Kasus (Fall) und Numerus (Zahl) des Nomens anpasst (Deklination), wenn er direkt vor dem Bezugsnomen steht (1). Ist das nicht so, bleibt es bei der Endung -er und die Anpassung entfällt (2).


(1) Auf dem Turm gibt es eine schönere Aussicht als unten.
(2) Die Aussicht auf dem Turm ist schöner als unten.

Die obigen Beispiele verdeutlichen die Bildung. Im ersten Satz steht das gesteigerte Adjektiv unmittelbar vor dem Bezugsnomen. So wird einerseits die Komparativendung -er genutzt und das Adjektiv andererseits dekliniert. Da das Nomen Aussicht im Akkusativ steht und feminin ist (Wen oder was gibt es auf dem Turm? Die schönere Aussicht!), wird der Grundform schön ein e angefügt. Im Komparativ wird daraus schönere.

Der Superlativ kann im Deutschen mittels eines bestimmten Artikela oder durch am eingeleitet werden. Wird er mit einem bestimmten Artikel gebildet, wird an das jeweilige Adjektiv ste (1) gehängt. Wird er allerdings mit am gebildet, endet das Adjektiv in der Höchstform auf sten (2).


(1) Das ist die schönste Musik der Welt.
(2) Diese Musik ist am schönsten.

Die beiden Beispielsätze verdeutlichen das Prinzip der Komparation in Bezug auf den Superlativ. Wird er, wie im ersten Satz, mithilfe eines bestimmten Artikels gebildet (die), endet das Adjektiv auf -ste. Im zweiten Satz wird er durch ein am gebildet, weshalb das Adjektiv auf -sten endet.

Komparation des Adjektivs regelmäßig unregelmäßig
Positiv (Grundstufe) schön gut
Komparativ (1. Steigerung) schöner besser
Superlativ (2. Steigerung) am schönsten am besten

Ausnahmen der Komparation

In den meisten Fällen ist die Steigerung der Adjektive gleichbleibend. Es gibt aber einige Ausnahmen, die vor allem für die Bildungs des Superlativs wichtig sind. Diese betreffen unregelmäßige Adjektive; Adjektive, die einsilbig sind oder auf d/t, s/ß/x/z enden sowie das e bei unbetoner Adjektivendung.


(1) Einige Eigenschaftswörter bilden Superlativ und Komparativ mit einem Umlaut. Sehr häufig trifft dies auf einsilbige Eigenschaftswörter zu. Hierbei wandelt sich der Vokal der Grundform in einen Umlaut (Bsp.: kalt – kälter – am kältesten; klug – klüger – am klügsten).

(2) Eigenschaftswörter, die mit den Buchstaben d/t oder s/ß/x/z enden, bilden die Höchstform (Superlativ) meist mit der Adjektivendung esten (Bsp.: fett – fetter – am fettesten, nett – netter – am nettesten). Das zusätzliche e dient als Aussprachehilfe.

(3) Endet die Grundform des Adjektivs auf el oder bel und ist außerdem unbetont, entfällt das e bei der Bildung des Komparativs. Bei der Höchstform bleibt es allerding erhalten (Bsp.: edel – edler – am edelsten). Das gilt nicht, wenn die Endung betont ist oder das Adjektiv auf ell endet (Bsp.: aktuell – aktueller – am aktuellsten).

(4) Weiterhin gibt es Adjektive, die unregelmäßig sind. Der Komparativ und der Superlativ müssen hier einfach gelernt werden, da die vorgestellten Regeln zwar anwendbar sind, aber die Grundform des Adjektivs wechselt.

unregelmäßige Adjektive (Auswahl)
Positiv Komparativ Superlativ
gern lieber am liebsten
gut besser am besten
hoch höher am höchsten
nah näher am nächsten
viel mehr am meisten
groß größer am größten

Kurzübersicht: Das Wichtigste zur 1. Steigerung in der Übersicht

  • Das Deutsche kennt drei Gradangaben für die Steigerung von Adjektiven: Positiv (Grundform), Komparativ (1. Steigerung) und Superlativ (2. Steigerung). Die erste Steigerung wird genutzt, um Dinge, die eine Eigenschaft teilen, miteinander zu vergleichen. Darauf verweist auch die Übersetzung des Wortes („zum Vergleichen geeignet“).
  • Die 1. Steigerung, auch Mehrstufe, Höherstufe, Vergleichsstufe und Steigerungsstufe, wird in der Regel durch das Anhänger von -er realisiert. Das Adjektiv folgt demnach dem Aufbau aus Grundform + Endung der Steigerungsform + Deklination.
  • Ausnahmen von der Regel bilden hierbei vor allem unregelmäßige Adjektive. Die Komparation der unregelmäßigen Eigenschaftswörter muss schlicht und ergreifend gelernt werden.