Kolumne

Als Kolumne wird eine meinungsbildende und journalistische Textsorte bezeichnet, die eine Form des Kommentars ist. Die Kolumne wird oftmals von einem Redakteur oder wechselndem Gastpublizisten verfasst und erscheint immer regelmäßig an der gleichen Stelle des jeweiligen Mediums. Sie ist ein Meinungsbeitrag und spiegelt somit die Ansichten des Autors zu einem Sachverhalt wider.


Begriff

Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen ab (columna) und lässt sich in etwa mit Säule oder auch Stütze übersetzen. Die Übersetzung verweist auf eine weitere Bedeutung, die das Wort haben kann: nämlich den Spaltensatz beim Buchdruck, der ebenfalls als Kolumne bezeichnet wird. Dieser Spaltensatz meint die Aufteilung einer Buchseite auf mehrere Spalten, was die Lesbarkeit des Textes fördern kann.

Hinweis: Meist wird der Begriff allerdings im Zusammenhang mit der journalistischen Textsorte gebraucht, deren Merkmale wir im Folgenden ausführlich vorstellen möchten. Am Ende des Beitrags finden sich noch weitere Hinweise zur Kolumne des Buchdrucks, wobei tote und lebende Kolumnentitel erklärt werden.

Merkmale einer Kolumne

Wichtig! Die nachfolgenden Merkmale beziehen sich auf die journalistische Textsorte. Andere Formen, die auch als Kolumne bezeichnet werden, werden unter dieser Übersicht erläutert siehe: Kolumne im Buchdruck).


  • Die Kolumne ist ein meinungsbildender Text, der meist in einem Printmedium erscheint und von einem einzelnen (bekannten) Autoren oder von renommierten Gastautoren verfasst wird. Diese Autoren sind meist Journalisten und werden als Kolumnisten bezeichnet
  • Kolumnen erscheinen regelmäßig, wobei das jeweilige Medium den Rhythmus selbst festlegt. Oftmals erscheinen sie allerdings tages- oder wochenweise und finden sich immer an der gleichen Stelle und sind farblich, durch Überschriften oder Bilder vom Rest abgegrenzt.
  • Abgegrenzt sind sie deshalb, weil Kolumnen in der Regel nicht redigiert und somit nicht vor der Veröffentlichung bearbeitet sowie unverändert gedruckt werden. Weiterhin sind sie abgegrenzt, da so klar wird, dass sich die Zeitung nicht unbedingt mit der vertretenen Meinung identifiziert.
  • Dadurch offenbart sie außerdem den unverkennbaren Stil des jeweiligen Autoren und offenbart ungefiltert dessen Ansichten. Dieser Effekt kann zur Bindung des Lesers führen, der aufgrund einer regelmäßigen Kolumne erneut zur jeweiligen Zeitschrift oder Zeitung greift.
  • Die Kolumne ist grundsätzlich eine Art der Meinungsäußerung und deshalb auf kein bestimmtes Thema festgelegt, dennoch werden oft aktuelle Nachrichten und bekannte Bereiche behandelt.
  • Die Autoren bedienen sich oftmals ganz alltäglicher Geschichten, die in der Ichform geschrieben sind und enden mit einer Pointe, wobei zahlreiche Kolumnen auch einen polemischen Charakter aufweisen. Die letzten drei Merkmale sind allerdings nicht in jedem Text-Beispiel zu finden.
  • Hinweis: Die Kolumne fand erst recht spät Einzug in die deutsche Zeitungslandschaft, wobei als Vorbild Blätter aus den USA dienten. Dort galten berühmte Kolumnisten wie Walter Lippmann, James Reston oder C.L. Sulzberger als wichtige Institutionen der Meinungsbildung.

Unterschied: Kolumne, Nachricht, Kommentar und Glosse

Es gibt zahlreiche journalistische Textsorten. Allerdings ist es wohl am schwierigsten, Kolumnen von Nachrichten, Kommentaren und der Glosse abzugrenzen. Deshalb möchten wir nachfolgend die wesentlichen Merkmale nennen, so dass eine eindeutige Unterscheidung möglich wird.

  • Die Nachricht sollte objektive Sachverhalte darstellen, ist aktuell und enthält Informationen. Nachrichten beantworten die W-Fragen und dürfen in keinem Fall die persönliche Meinung des Autors beinhalten. Sie sind kurz und schnörkellos und sollen klar angeben, worum es geht. Das Wichtigste steht am Anfang.

  • Der Kommentar ist eine klar meinungsäußernde Darstellungsform. Nachrichten werden im Kommentar kommentiert, also sprachlich bewertet, wobei eine Stellungnahme stets inbegriffen ist. Der Kommentar erfordert eine eigene Meinung, aber auch ein Fazit, also eine Schlussfolgerung, und ist klar formuliert. Kritiken und Rezensionen sind beispielsweise Sonderformen des Kommentars.

  • Die Kolumne ist gewissermaßen eine Sonderform des Kommentars. Kolumnen erscheinen regelmäßig und sind meist vom selben Autor verfasst. Hier erzählt der Autor eine Geschichte, die häufig in der Ich-Form verfasst ist. Die Kolumne ist ein Meinungsbeitrag, muss sich aber nicht auf eine Nachricht beziehen.

  • Die Glosse unterscheidet sich im Wesentlich insofern, als dass die enerseits das aktuelle Geschehen zum Gegenstand hat, dabei ironisch und sarkastisch ist und in jedem Fall eine Meinung transportieren kann. Sie ist andererseits stilistisch hochwertig und zeichnet sich weiterhin durch ein hohe Fachwissen in Bezug auf den glossierten Gegenstand aus.

Kolumne im Buchdruck

Wie eingangs beschrieben wird der Begriff auch im Buchdruck verwendet. Hier ist er außerdem als Spaltensatz geläufig. Dieser Spaltensatz meint den Umstand, dass der Text einer Buchseite auf mehrere Spalten aufgeteilt ist. Dies kennen wir aus Lexika und sonstigen Nachschlagewerken.


Der Spaltensatz im Buchdruck


Das obige Beispiel verdeutlicht, worum es geht. Die dargestellte Seite wird in der Mitte geteilt. Das wird als Spaltensatz bezeichnet. Kolumnentitel sind hierbei die Buchstaben AGU. Diese geben Auskunft über den Inhalt der jeweiligen Seite und können als stichpunktartige Inhaltsangabe verstanden werden.

Man unterscheidet zwischen toten und lebendigen Kolumnentiteln. Tot sind solche, die über mehrere Seiten nicht wechseln und stets das Gleiche angeben, wie beispielsweise den Buchtitel. Lebendig sind Kolumnentitel, wenn sie wechsehaft sind und beispielsweise den Inhalt der jeweiligen Seite angeben.

Kurzübersicht: Bedeutung, Merkmale und Funktion


  • Allgemein versteht man unter dem Begriff Kolumne eine journalistische Textsorte. Allerdings wird so auch der Spaltensatz im Buch bezeichnet, das Wort ist also auch im Buchdruck relevant.
  • Kolumnen sind meinungsäußernd, in der Regel kurz, stehen meist an der gleichen Stelle und werden meist vom gleichen Schreiber verfasst. Sie enden meist mit einer Pointe und können durchaus polemisch sein und somit gegen eine bestimmte Ansicht protestieren.
  • Beispiele finden sich in den meisten Zeitungen und Zeitschriften sowie auf den Online-Auftritten der jeweiligen Blätter. Eine große Auswahl an Kolumnen bietet beispielsweise Spiegel-Online.