Dithyrambus

Als Di­thy­ram­bus, auch Di­thy­ram­bos, wird seit der Antike ein griechisches, kultisches Chorlied oder Reigenlied bezeichnet, das zu Ehren des Gottes Dionysos vorgetragen wurde, wenngleich neben dem Weingott auch andere Götter oder Helden besungen wurden. Der Di­thy­ram­bus zeichnet sich durch eine ekstatische Ergriffenheit des Chores aus und wurde in einem Wechsel von Chor und Vorsänger vorgetragen. Solche Di­thy­ram­ben sind seit dem 7. Jahrhundert v. Chr. belegt, lassen sich allerdings in nahezu jeder literarischen Epoche nachweisen, wobei sie sich durch Unregelmäßigkeiten im Aufbau der Verse und Strophen auszeichnen. Verwandt ist das Chorlied mit der Ode und der Hymne, wobei die Verherrlichung des Gottes beim Di­thy­ram­bus noch gesteigerter erscheint (vgl. Gedichtformen).


Begriff & Ursprung

Der Begriff leitet sich vom griechischen dithyrambos (διθύραμβος) ab, was ursprünglich ein Beiname des Gottes Dionysos war. Dionysos ist in der griechischen Götterwelt der Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns, der Verwandlung und der Ekstase. Zu seinen Ehren wurden jährlich zwischen März und April die Dionysien (Festspiele zu Ehren des Gottes) gefeiert.

Im Rahmen der Dionysien wurden die Dithyramben vorgetragen, deren wesentlicher Zweck es war, den Gott schwärmerisch und ekstatisch zu feiern sowie ihm zu huldigen. Wahrscheinlich ist, dass sich aus den kultischen Gesängen sowie den Tanz- und Opferriten, die zu Ehren des Gottes veranstaltet wurden, die griechische Tragödie und Komödie entwickelte. Speziell der Di­thy­ram­bus kann – da neben dem Preisen des Weingottes weitere epische Stoffe verwendet wurden – als Vorläufer der griechischen Tragödie gelten.Rekonstruktion des Dionysostheaters in römischer Zeit

Geschichte des Di­thy­ram­bus

Wie beschrieben, gab es in diversen Epochen Di­thy­ram­ben. Dieser hymnenartige, ekstatische Gesang ist also kein Phänomen, das sich nur im antiken Griechenland finden lässt. Allerdings geht es in neueren Abwandlungen der Lied- oder Gedichtform eher um die Attribute schwärmerisch, ekstatisch, verherrlichend und nicht in jedem Fall um die feierliche Preisung des Gottes Dionysos.

Ursprünglich galten als Di­thy­ram­bus sämtliche Chorlieder, die zu Ehren des Gottes Dionysos im Rahmen der Dionysien aufgeführt wurden. Diese Chorlieder hatten noch keinen regelmäßigen Aufbau: folglich variierte die Anzahl der Strophen und Verse. Sie wurden von Chören vorgetragen, die in etwa aus 50 Personen bestanden und hat Gesungene mit ekstatischen Bewegungen unterstrichen.

Als erster Di­thy­ram­bendichter, der solche Di­thy­ram­ben in Strophen (für den Vorsänger) und Antistrophen (für den Chor) unterteilte und auch als Vollender dieser Gattung gilt Arion von Lesbos, ein griechischer Sänger und Dichter im 7. Jahrhundert v. Chr. Über sein Leben ist wenig bekannt – lediglich eine Legende (vgl. Mythos), die der antike Geschichtsschreiber Herodot festhält. So heißt es, dass Arion – um noch bekannter zu werden – an einem dichterischen Wettstreit auf Sizilien teilnahm, den er gewann und daraufhin mit Reichtümern überhäuft wurde. Kurz darauf macht er sich mit seinen wertvollen Schätzen auf den Heimweg.

Die Schiffsleute wurden allerdings neidisch und stellten Arion vor die Wahl, entweder über Bord zu springen oder aber ermordert zu werden. Allerdings stellten sie ihm frei, dass er ein letztes Lied singen dürfe. Arion tat dies auch und als er seinen Gesang anstimmte, erschienen am Bug des Schiffes zahlreiche Delfine. Der Dichter sprang ins Wasser und wurde von den Delfinen sicher ans Land gebracht.

Dieser Arion war es nun, der für den Tyrannen Periandros von Korinth, einem der sieben Weisen, einen Dithyrambus dichtete. Wesentlich war hierbei, dass dieser aus Strophen, die der Vorsänger darbot, und Antistrophen bestand, die vom Chor übernommen wurden. Aus diesem Grund gilt Arion von Lesbos als Vollender des Chorliedes, da er es zur Kunstform stilisierte sowie strophisch gliederte.Arion von Lesbos auf dem Delfin

Arion von Lesbos auf dem Delfin, Bild: Der arme Sänger von M. Kern (1841)


In den folgenden Jahren wurden vermehrt weltliche Themen im Di­thy­ram­bus besungen, es ging also nicht mehr vordergründig um den Gott des Weines, sondern ebenso um andere Götter oder Helden. Wesentlich war dennoch, dass der Text ekstatisch sowie schwärmerisch vorgetragen wurde und als eine Art Preislied erschien. Da die Form nun um weitere epische Inhalte erweitert wurde, kann das ehemalige Chorlied nun als erster Vorläufer der griechischen Tragödie bewertet werden. Als wesentliche Vertreter dieser ursprünglichen Gedicht- und Liedform gelten unter anderem Pindar (522/518 v. Chr. – nach 446 v. Chr.), Simonides (557/556 v. Chr. – 468/467 v. Chr.) sowie Bakchylides (um 520/516 v. Chr. – um 451 v. Chr.).

Doch erst Lasos aus Hermione (um 548 v. Chr.) belebte die Gattung mit neuen Ideen – er war es, der die Inhalte des Dithy­ram­bus noch stärker verweltlichte und die Form von der strophischen Gliederung löste und vermehrt freier gestaltete. Aus dieser Loslösung erwuchs letzten Endes der sogenannte Jung-Di­thy­ram­bus: ein Gesang, der sich vor allem durch wechselhafte Rhythmen und zahlreiche Solopartien auszeichnete. Wesentliche Vertreter sind hierbei Melanippides (um 500 v. Chr.), Philoxenos ( 435 v. Chr. – 380 v. Chr.) sowie Timotheos (450 v. Chr. – 360 v. Chr). Der Gesang wurde nun schwülstiger, nahm beinahe opernhafte Züge an und beeinflusste maßgeblich das spätere Werk des Euripides (480 v. Chr. oder 485/484 v. Chr. – 406 v. Chr.).

Da sich der Dithy­ram­bus so von einer metrischen Form löste und, wie bereits beschrieben, ebenfalls die strophische Gliederung entfiel, ist es in der Folge schwierig, ihn von der Ode oder der Hymne abzugrenzen, da diese Formen nunmehr miteinander verschwimmen, was vor allem durch die Hinwendung zu weltlichen Inhalten oder das Besingen von Helden und anderen Göttern erschwert wird.

Dennoch: auch nach der Antike und dem Mittelalter finden sich in Europa einzelne Werke, die sich der Form bedienen oder zumindestens an sie angelehnt sind. Zwar ist es hierbei vor allem das Enthusiastische und Schwärmerische, was für diese Werke charakteristisch ist, doch blieb immerhin dieses Element erhalten. In Frankreich sind es beispielsweise Pierre de Ronsard (1524-1585) oder Jacques Delille (auch Abbé Delille, 1738-1813), in England ist es etwa John Dryden (1631-1700) mit seiner Ode Alexander’s Feast, die dithyrambische Züge aufweist und später von Georg Friedrich Händel vertont wurde (siehe: Youtube).

Aber auch in Deutschland finden sich Annäherungen an die Dithy­ram­bendichtung: Beispiele sind Friedrich Gottlieb Klopstocks (1724-1803) Freien Rhythmen, Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) Wanderers Sturmlied, wobei als bedeutendste Dithyramben die Dionysos-Dithyramben des Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) gelten können, auch wenn sich darüber hinaus bei Yvan Goll (1891-1950) und Josef Weinheber (1892-1945) die Lied-/Gedichtform ausmachen lässt.

Dithyramben-Beispiele

Die nachfolgenden Beispiele sind nicht aus der Antike, sondern sollen die Form, die sich später vor allem durch ihren ekstatischen, schwärmerischen Charakter auszeichnete, abbilden. Folglich wurden Werke von Nietzsche, Goethe und Dryden berücksichtigt, welche die Dithyrambendichtung, wie sie heute meist verstanden wird, verdeutlichen und an die ursprüngliche Form angelehnt sind.

Friedrich Nietzsche, Das Feuerzeichen

Das Feuerzeichen


Was floh Zarathustra vor Thier und Menschen?
Was entlief er jäh allem festen Lande?
Sechs Einsamkeiten kennt er schon -,
aber das Meer selbst war nicht genug ihm einsam,
die Insel ließ ihn steigen, auf dem Berg wurde er zur Flamme,
nach seiner siebenten Einsamkeit
wirft er suchend jetzt die Angel über sein Haupt.

Verschlagene Schiffer! Trümmer alter Sterne!
Ihr Meere der Zukunft! Unausgeforschte Himmel!
Nach allem Einsamen werfe ich jetzt die Angel:
Gebt Antwort auf die Ungeduld der Flamme,
fangt mir, dem Fischer auf hohen Bergen,
meine siebente letzte Einsamkeit!

J. W. v. Goethe, Wanderers Sturmlied

Wanderers Sturmlied


Wen du nicht verlässest, Genius,
Nicht der Regen, nicht der Sturm
Haucht ihm Schauer übers Herz.
Wen du nicht verlässest, Genius,
Wird dem Regengewölk,
Wird dem Schloßensturm
Entgegensingen,
Wie die Lerche,
Du da droben.

Den du nicht verlässest, Genius,
Wirst ihn heben übern Schlammpfad
Mit den Feuerflügeln.
Wandeln wird er
Wie mit Blumenfüßen
Über Deukalions Flutschlamm,
Python tötend, leicht, groß,
Pythius Apollo.

Den du nicht verlässest, Genius,
Wirst die wollnen Flügel unterspreiten,
Wenn er auf dem Felsen schläft,
Wirst mit Hüterfittichen ihn decken
In des Haines Mitternacht.

Wen du nicht verlässest, Genius,
Wirst im Schneegestöber
Wärmumhüllen;
Nach der Wärme ziehn sich Musen,
Nach der Wärme Charitinnen.

Umschwebt mich, ihr Musen, ihr Charitinnen!
Das ist Wasser, das ist Erde,
Und der Sohn des Wassers und der Erde,
Über den ich wandle
Göttergleich.

Ihr seid rein, wie das Herz der Wasser,
Ihr seid rein, wie das Mark der Erde,
Ihr umschwebt mich, und ich schwebe
Über Wasser, über Erde,
Göttergleich.

Soll der zurückkehren,
Der kleine, schwarze, feurige Bauer?
Soll der zurückkehren, erwartend
Nur deine Gaben, Vater Bromius,
Und helleuchtend umwärmend Feuer?
Der kehren mutig?

Und ich, den ihr begleitet,
Musen und Charitinnen alle,
Den alles erwartet, was ihr,
Musen und Charitinnen,
Umkränzende Seligkeit,
Rings ums Leben verherrlicht habt,
Soll mutlos kehren?

Vater Bromius!
Du bist Genius,
Jahrhunderts Genius,
Bist, was innre Glut
Pindarn war,
Was der Welt
Phöbus Apoll ist.

Weh! Weh! Innre Wärme,
Seelenwärme,
Mittelpunkt!
Glüh entgegen
Phöb Apollen;
Kalt wird sonst
Sein Fürstenblick
Über dich vorübergleiten,
Neidgetroffen
Auf der Zeder Kraft verweilen,
Die zu grünen
Sein nicht harrt.

Warum nennt mein Lied dich zuletzt?
Dich, von dem es begann,
Dich, in dem es endet,
Dich, aus dem es quillt,
Jupiter Pluvius!
Dich, dich strömt mein Lied,
Und kastalischer Quell
Rinnt ein Nebenbach,

Rinnet Müßigen,
Sterblich Glücklichen
Abseits von dir,
Der du mich fassend deckst,
Jupiter Pluvius!

Nicht am Ulmenbaum
Hast du ihn besucht,
Mit dem Taubenpaar
In dem zärtlichen Arm,
Mit der freundlichen Ros umkränzt,
Tändelnden ihn, blumenglücklichen
Anakreon,
Sturmatmende Gottheit!

Nicht im Pappelwald
An des Sybaris Strand,
An des Gebirgs
Sonnebeglänzter Stirn nicht
Faßtest du ihn,
Den Blumen-singenden,
Honig-lallenden,
Freundlich winkenden
Theokrit.

Wenn die Räder rasselten,
Rad an Rad rasch ums Ziel weg,
Hoch flog
Siegdurchglühter
Jünglinge Peitschenknall,
Und sich Staub wälzt‘,
Wir vom Gebirg herab
Kieselwetter ins Tal,
Glühte deine Seel Gefahren, Pindar,
Mut. – Glühte? –
Armes Herz!
Dort auf dem Hügel,
Himmlische Macht!
Nur so viel Glut,
Dort meine Hütte,
Dorthin zu waten!

John Dryden, Alexander’s Feast

Alexander’s Feast


I.

‚Twas at the royal feast, for Persia won
By Philip’s warlike son:
Aloft, in awful state,
The godlike hero sate
On his imperial throne.
His valiant peers were placed around;
Their brows with roses and with myrtles bound:
(So should desert in arms be crowned.)
The lovely Thais, by his side,
Sate like a blooming eastern bride,
In flower of youth and beauty’s pride.
Happy, happy, happy pair!
None but the brave,
None but the brave,
None but the brave deserves the fair.

Chorus.

Happy, happy, happy pair!
None but the brave,
None but the brave,
None but the brave deserves the fair.

II.

Timotheus, placed on high
Amid the tuneful quire,
With flying fingers touched the lyre:
The trembling notes ascend the sky,
And heavenly joys inspire.
The song began from Jove,
Who left his blissful seats above,
(Such is the power of mighty love.)
A dragon’s fiery form belied the god;
Sublime on radiant spires he rode,
When he to fair Olympia pressed,
And while he sought her snowy breast;
Then, round her slender waist he curled,
And stamped an image of himself, a sovereign of the world.
The listening crowd admire the lofty sound,
A present deity! they shout around;
A present deity! the vaulted roofs rebound.
With ravished ears,
The monarch hears;
Assumes the god,
Affects to nod,
And seems to shake the spheres.

Chorus.

With ravished ears,
The monarch hears;
Assumes the god,
Affects to nod,
And seems to shake the spheres.

III.

The praise of Bacchus, then, the sweet musician sung;
Of Bacchus ever fair, and ever young.
The jolly god in triumph comes;
Sound the trumpets, beat the drums;
Flushed with a purple grace
He shows his honest face:
Now, give the hautboys breath; he comes, he comes.
Bacchus, ever fair and young,
Drinking joys did first ordain;
Bacchus‘ blessings are a treasure,
Drinking is the soldier’s pleasure;
Rich the treasure,
Sweet the pleasure,
Sweet is pleasure after pain.

Chorus.

Bacchus‘ blessings are a treasure,
Drinking is the soldier’s pleasure;
Rich the treasure,
Sweet the pleasure,
Sweet is pleasure after pain.

IV.

Soothed with the sound, the king grew vain:
Fought all his battles o’er again;
And thrice he routed all his foes, and thrice he slew the slain. —
The master saw the madness rise,
His glowing cheeks, his ardent eyes;
And, while he heaven and earth defied,
Changed his hand, and checked his pride.
He chose a mournful muse,
Soft pity to infuse,
He sung Darius great and good,
By too severe a fate,
Fallen, fallen, fallen, fallen,
Fallen from his high estate,
And weltering in his blood:
Deserted, at his utmost need,
By those his former bounty fed;
On the bare earth exposed he lies,
With not a friend to close his eyes.
With downcast looks the joyless victor sate,
Revolving, in his altered soul,
The various turns of chance below;
And, now and then, a sigh he stole,
And tears began to flow.

Chorus.

Revolving, in his altered soul,
The various turns of chance below;
And, now and then, a sigh he stole,
And tears began to flow.

V.

The mighty master smiled, to see
That love was in the next degree;
‚Twas but a kindred-sound to move,
For pity melts the mind to love.
Softly sweet, in Lydian measures,
Soon he soothed his soul to pleasures:
War, he sung, is toil and trouble;
Honour, but an empty bubble;
Never ending, still beginning,
Fighting still, and still destroying:
If the world be worth thy winning,
Think, O think it worth enjoying;
Lovely Thais sits beside thee,
Take the good the gods provide thee —
The many rend the skies with loud applause;
So Love was crowned, but Music won the cause.
The prince, unable to conceal his pain,
Gazed on the fair,
Who caused his care,
And sighed and looked, sighed and looked,
Sighed and looked, and sighed again;
At length, with love and wine at once oppressed,
The vanquished victor sunk upon her breast.

Chorus.

The prince, unable to conceal his pain,
Gazed on the fair,
Who caused his care,
And sighed and looked, sighed and looked,
Sighed and looked, and sighed again;
At length, with love and wine at once oppressed,
The vanquished victor sunk upon her breast.

VI.

Now strike the golden lyre again;
A louder yet, and yet a louder strain.
Break his bands of sleep asunder,
And rouse him, like a rattling peal of thunder
Hark, hark! the horrid sound
Has raised up his head;
As awaked from the dead,
And amazed, he stares around.
Revenge, revenge! Timotheus cries,
See the furies arise;
See the snakes, that they rear,
How they hiss in their hair,
And the sparkles that flash from their eyes!
Behold a ghastly band,
Each a torch in his hand!
Those are Grecian ghosts, that in battle were slain,
And, unburied, remain
Inglorious on the plain:
Give the vengeance due
To the valiant crew.
Behold how they toss their torches on high,
How they point to the Persian abodes,
And glittering temples of their hostile gods. —
The princes applaud, with a furious joy,
And the king seized a flambeau with zeal to destroy;
Thais led the way,
To light him to his prey,
And, like another Helen, fired another Troy.

Chorus.

And the king seized a flambeau with zeal to destroy;
Thais led the way,
To light him to his prey,
And, like another Helen, fired another Troy.

VII.

Thus, long ago,
Ere heaving bellows learned to blow,
While organs yet were mute,
Timotheus, to his breathing flute,
And sounding lyre,
Could swell the soul to rage, or kindle soft desire.
At last divine Cecilia came,
Inventress of the vocal frame;
The sweet enthusiast, from her sacred store,
Enlarged the former narrow bounds,
And added length to solemn sounds,
With nature’s mother-wit, and arts unknown before.
Let old Timotheus yield the prize,
Or both divide the crown;
He raised a mortal to the skies,
She drew an angel down.

Grand Chorus.

At last divine Cecilia came,
Inventress of the vocal frame:
The sweet enthusiast, from her sacred store,
Enlarged the former narrow bounds,
And added length to solemn sounds,
With nature’s mother-wit, and arts unknown before.
Let old Timotheus yield the prize,
Or both divide the crown;
He raised a mortal to the skies,
She drew an angel down.

 

Kurzübersicht: Das Wichtigste zum Dithy­ram­bus im Überblick


    • Als Dithy­ram­bus, auch Dithyrambos, wird seit der Antike ein griechisches, kultisches Chorlied oder Reigenlied bezeichnet, das zu Ehren des Gottes Dionysos vorgetragen wurde, wenngleich neben dem Weingott später auch andere Götter oder Helden besungen wurden. Solche Dithyramben wurden ursprünglich im Rahmen der Dionysien von einem Chor vorgetragen.
    • In der Folg löste sich dieses Chorlied allerdings von der ursprünglichen Form, so fiel die metrische und strophische Gliederung weg und lediglich das Ekstatische, Schwärmerische blieb erhalten. So näherte sich der Dithyrambus vermehrt der Hymne und der Ode an, weshalb eine genaue Unterscheidung aus heutiger Sicht kaum noch möglich scheint.

  • Hinweis: Von diesen ekstatischen, schwärmerischen, teils lustvollen Gesängen, die an den Weingott gerichtet waren, leitet sich auch das Adjektiv dithyrambisch ab, das in etwa „wild“, „schwärmerisch“ oder auch „wild begeistert“ bedeutet.