Bedeutung
Die beiden Bedeutungen verweisen darauf, dass schriftliche oder verbale Äußerungen eines Sprechers sehr wenig Worte umfassen. Allerdings verweist die erste Bedeutung vor allem auf die äußerst knappe Wortwahl, wohingegen in der zweiten Bedeutung mitschwingt, dass die Aussage auf Unnötiges verzichtet und präzise das Wesentliche benannt wird.
Darüber hinaus gibt es eine griechische Landschaft im Süden der Region Peloponnes, die als Lakonien bezeichnet wird. Das Fremdwort wird demnach auch gebraucht, um Erzeugnisse aus Lakonien, wie lakonische Schalen und Ähnliches, zu benennen.
Wie war das Turnier?
Wir haben gewonnen!
Die wohl bekanntesten Beispiele für Lakonik finden sich in den Sagen und Legenden rund um Sparta, der vielleicht stärksten Militärmacht des alten Griechenland, das namensgebend für den Begriff selbst wurde, da es in Lakonien liegt. Ein Beispiel findet sich in der lakonischen Antwort der Spartaner auf die Drohung des Königs von Makedonien, Philipp II.:
"Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen werden."
Sie antworteten:
Wenn!
Als lakonisch werden allerdings meist Erzeugnisse bezeichnet, die aus der Region stammen, aber aus der Antike sind und im Zusammenhang mit den Spartanern stehen, die die Einwohner des Gebiets waren und auch als Lakonier bezeichnet werden.
Das Fremdwort wurde im 17. Jahrhundert aus dem lateinischen laconicus entlehnt, das gleichbedeutend ist. Es geht auf das griechische λακωνικός (lakōnikós) zurück. Dieses ist ein Adjektiv zum Nomen Λάκων (Lákōn), das Lakedämonier bedeutet.
Das Wort Lakedämonier ist ein Synonym für die Spartaner und leitet sich von ihrem mythischem Stammvater Lakedaimon ab, der laut Mythos ein Sohn des Göttervaters Zeus war.
Die Lebensweise der Spartaner galt als auf das Notwendigste reduziert, woher sich das Wort spartanisch ableitet, wobei ebenso ihre Ausdrucks- sowie Sprechweise als besonders wortkarg, nüchtern und präzise galt, wie im Beispiel gezeigt wurde, was wiederum das Adjektiv lakonisch prägte.
In der Literatur lässt sich das Fremdwort vor allem seit dem 18. Jahrhundert belegen, wobei es dann später vor allem in der Bildungssprache des 20. Jahrhunderts Verwendung findet und durchaus häufig ist (vgl. Literaturepochen).
Auffällig ist hierbei, dass das Wort anfangs vor allem für einen nüchternen, präzisen Sprachgebrauch - ganz im Sinne des spartanischen Ursprung - gebraucht wurde und mittlerweile vermehrt genutzt wird, um die Wortkargheit einer Person im Allgemeinen zu beschreiben. Dies könnte durchaus ein Grund für die steigende Verbreitung in Texten sein.1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. dtv, München 1997
2. Quelle: Ngram Viewer
Beispiele
Cornelia errinnerte sich genau an den Tathergang und wie der Eindringling sie erniedrigt hatte. Mit ruhiger Stimme schilderte sie den Hergang lakonisch dem Polizeibeamten.
Gerade auch weil alle Zölle letztlich eben zu Lasten amerikanischer Firmen und Verbraucher gehen. Selbst Mulvaney gibt das zu: 'Illegale Einwanderung hat ihren Preis', sagt er lakonisch.
Marc Pitzke, "Erst Zäune, jetzt Zölle"
Ihre Wirbelsäule war bei dem Unfall stark verletzt worden und sie war nunmehr für den Rest ihres Lebens an einen Rollstuhl angewiesen. 'Hüpfburg mit den Kids geht jetzt nicht mehr.', kommentierte sie den Vorfall lakonisch.
'Ja!', antwortete er lakonisch verließ das Podium und ließ das Publikum ein wenig verwirrt zurück, da er der eigentlichen Frage, die offen gestellt wurde, ein wenig auswich und seine Antwort nicht weiter präzisierte. Vor allem einen genauen Termin blieb er schuldig.
Gegen Ende des zweiseitigen Schreibens heißt es dann noch lakonisch, im Übrigen habe die Baufirma einen Fehler gemacht, daher "steht der Strommast der Stadtwerke München derzeit in der Gehbahn".
sueddeutsche.de, "Weg frei für die Passanten"
Grammatik
Positiv Grundform |
Komparativ 1. Steigerung |
Superlativ 2. Steigerung |
---|---|---|
lakonisch | lakonischer | am lakonischsten |
Starke Deklination | ||||
---|---|---|---|---|
Maskulin | Feminin | Neutral | Plural | |
Nominativ | lakonischer | lakonisches | lakonische | lakonische |
Genitiv | lakonischen | lakonischen | lakonischer | lakonischer |
Dativ | lakonischem | lakonischem | lakonischer | lakonischen |
Akkusativ | lakonischen | lakonisches | lakonische | lakonische |
Schwache Deklination | ||||
Maskulin | Feminin | Neutral | Plural | |
Nominativ | der lakonische |
das lakonische |
die lakonische |
die lakonischen |
Genitiv | des lakonischen |
des lakonischen |
der lakonischen |
der lakonischen |
Dativ | dem lakonischen |
dem lakonischen |
der lakonischen |
den lakonischen |
Akkusativ | den lakonischen |
das lakonische |
die lakonische |
die lakonischen |
Gemischte Deklination | ||||
Maskulin | Feminin | Neutral | Plural | |
Nominativ | ein lakonischer |
ein lakonisches |
eine lakonische |
keine lakonischen |
Genitiv | eines lakonischen |
eines lakonischen |
einer lakonischen |
keiner lakonischen |
Dativ | einem lakonischen |
einem lakonischen |
einer lakonischen |
keinen lakonischen |
Akkusativ | einen lakonischen |
ein lakonisches |
eine lakonische |
keine lakonischen |
Synonyme
- einsilbig
- knapp
- kurzsilbig
- kurz und knackig
- kurz und treffend
- lapidar
- ohne nähere Einzelheiten
- prägnant
- wortarm
- wortkarg