Die Klimax ist eine Stilfigur, die eine stufenartige, meist dreigliedrige, Steigerung beschreibt. Dabei wird vom weniger Bedeutsamen zum Bedeutsamen, vom Kleinsten zum Größten oder auch vom Unwichtigen zum Wichtigen gesteigert. Im Hauptartikel haben wir alle wesentlichen Aspekte beschrieben und sind auf Wirkung und Funktion eingegangen (→ Klimax).
In diesem Beitrag soll es nun weitere Beispiele für die Klimax geben, um den Aufbau und das Prinzip hinter diesem Stilmittel noch weiter zu veranschaulichen. In diesem Beitrag finden Sie einerseits Beispiele für die Klimax und andererseits einige Beispielsätze für ihr Gegenstück: die Antiklimax.
Hinweis: Im antiken Griechenland und teilweise auch in Fachbüchern zur Rhetorik wird die Klimax immer im Zusammenhang mit der Anadiplose gebraucht. Im Deutschunterricht und in der wissenschaftlichen Artbeit verstehen wir unter ihr jedoch meist nur die dreifache Steigerung. Die Beispiele in diesem Beitrag zeigen genau diesen Aspekt. Weiteres lesen Sie unter → Klimax.
Beispiel: Klimax vom Kleinsten zum Größten
In unserem Beispiel-Vers erfolgt eine räumliche Steigerung vom Kleinsten (Stadt) zum Größten (Welt). Dadurch wird das Gesagte enorm unterstrichen und selbstverständlich auch verstärkt. Dies geschieht durch die Wiederholung und die Steigerung in der Verszeile.
Beispiel: Steigerung vom Kürzesten zum Längsten
Diese fiktionale Verszeile steigert die Aussage nicht vom Kleinsten zum Größten, sondern vom Kürzesten zum Längsten. Aber auch hier ist die Stilfigur klar zu erkennen und durch den stufenartigen Aufbau wird die grundsätzliche Aussage, dass der „Sprecher“ wartet verstärkt.
Beispiel: Steigerung vom weniger Bedeutsamen zum Bedeutsamen
Dieser Satz wird dem römischen Staatsmann Julius Caesar zugeschrieben und bedeutet frei übersetzt:“Ich kam, sah und siegte. Hierbei wird die Klimax nicht auf die Ausdehnung eines Begriffs bezogen, sondern bezieht sich eher auf die Abfolge der Handlungen und ist dabei eine Steigerung vom weniger Bedeutsamen zum Bedeutsamen. Weiterhin ist der Ausspruch eine Alliteration (→ Beispiele für die Alliteration).
Steigerung der Intensität
Aber natürlich findet sich die Klimax nicht nur in ausgedachten Einzeilern, sondern auch in der Literatur. Der obige Beispielsatz ist aus Lessings „Philotas„. Hierbei wird die Intensität der einzelnen Wörter durch die Klimax gesteigert. Ein „Bitten“ ist schwächer als ein „Flehen“ und das „Beschwören“ wirkt in seiner Intensität noch ein wenig krasser.
Beispielsatz: Weniger Bedeutsames zum Bedeutsamen
Dieses Zitat ist aus dem Märchen „Rumpelstilzchen“ der Gebrüder Grimm entnommen (→ Merkmale eines Märchens) entnommen. Bei genauerer Betrachtung könnten wir das Ganze sogar als doppelte Klimax betrachten. Denn einerseits wird die zeitliche Abfolge gewissermaßen gesteigert (heute, morgen, übermorgen) und weiterhin gibt es ebenso eine Steigerung vom weniger Bedeutsamen zum Bedeutsamen (backen, brauen, Kind holen).
Antiklimax als Beispiel
In dumpfer Stube beisammen sind;
Der erste Vers aus Gustav Schwabs „Das Gewitter“ kann als beispielhaft für die Antiklimax gelten. Hierbei erfolgt eine Reduktion vom Ältesten zum Jüngsten, wober der Aufbau dennoch stufenartig bleibt und das Gesagte ebenso wie die Klimax verstärkt. Ein ähnliches Beispiel für die Antiklimax finden wir in Goethes Faust, wobei eine Abstufung in Form des Ranges ersichtlich wird.
Antiklimax als Beispielvers
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
- Die Klimax und Antiklimax steigern oder reduzieren etwas. Meist erfolgt diese Steigerung oder Reduktion dreigliederig, kann allerdings auch mehrfach vorliegen. Dennoch ist der Aufbau der Stilfiguren stets stufenartig.