Das Pars pro toto ist ein Stilmittel der Rhetorik und eine Sonderform der Synekdoche sowie der Metonymie und gehört zur Gruppe der Tropen. Dabei ersetzt das Pars pro toto einen Ausdruck durch einen anderen, der ein Teil des ersetzten Begriffs ist. Das stilistische Gegenstück der Pars pro toto ist das Totum pro parte. Hierbei steht das Ganze für ein Teil des Ganzen.
Inhaltsverzeichnis
Begriff und Beispiel
Die Wortgruppe Pars pro toto stammt aus dem Lateinischen und lässt sich mit Ein Teil [steht] für das Ganze übersetzen. Die Übersetzung offenbart also schon, worum es grundsätzlich geht: nämlich um ein Wort, das stellvertretend als Teil eines Ganzen für dieses Ganze steht. Schauen wir dafür auf ein Beispiel.
Das obige Beispiel ist den meisten Menschen mit Sicherheit aus der Alltagssprache bekannt. Hierbei wird der Begriff Dach stellvertretend für das gesamte Haus genutzt. Ein Teil des gemeinten Ausdrucks (Dach) steht folglich für das Ganze (Haus). In der Umgangssprache finden sich übrigens zahlreiche solcher Beispiele: Kopf für Person, Segel für Schiff, vier Augen für zwei Personen.
Pars pro toto und Totum pro parte
Das stilistische Gegenstück zur beschriebenen Stilfigur ist das Totum pro parte. Dieses ist folglich auch eine Sonderform der Synekdoche. Hierbei beschreibt das Ganze einen Teil.
Im Beispielsatz wird ausgesagt, dass Deutschland eine Goldmedaille abräumt. Aber natürlich ist hierbei der einzelne Wettkämpfer gemeint, der seine Mitstreiter in den Schatten gestellt hat. Folglich steht das Ganze (Deutschland) für einen Teil (Wettkämpfer).
Beispiele für das Pars pro toto
Auch in der Umgangssprache gibt es zahlreiche Beispiele für die Stilfigur. Manche davon haben sich sogar so in unserem Sprachgebrauch etabliert, dass kaum noch ersichtlich ist, dass der Begriff nur einen Teilbereich bezeichnet. Vor allem in der Geografie kommt das häufig vor.
England für das Vereinigte Königreich
Russland für die ganze Sowjetunion
Ein guter Tropfen statt ein guter Wein
Seelen für Menschen
- Die Stilfigur wird meist verwendet, um Wortwiederholungen zu vermeiden. Vornehmlich in Reden, die um das gleiche Thema kreisen, kann dies als eine Aufwertung des Stils betrachtet werden.
- Weiterhin kann das Ganze den Fokus des Empfängers auf ein bestimmtes Detail legen. Wenn wir sagen, dass unsere Klinge den Feind besiegt hat, rücken wir diese, im Gegensatz zum „Rest“ der Waffe, natürlich stärker in den Vordergrund.