Arie

Als Arie wird ein Gesangstück bezeichnet. Ursprünglich meinte der Begriff ein Strophenlied und somit ein Lied, in dem alle Strophen nach der gleichen Melodie gesungen werden, um die Melodiestimme zu begleiten und sie harmonisch sowie rhythmisch zu stützen. Seit dem 17. Jahrhundert ist mit der Arie aber vor allem ein reimloses, nicht strophisch gegliedertes sowie solistisches Gesangstück gemeint, das meist Teil eines großen Werkes (Kantate, Oper, Oratorium) ist. Die Arie wird meist instrumental vom Orchester begleitet und gibt Einblicke in die Gefühle der Figur, wobei die Handlung stillsteht.


Bedeutung Arie

Der Begriff leitet sich vom französischen air ab, was sich mit Luft übersetzen lässt und auf das italienische aria (Weise) zurückgeht. Beide haben außerdem einen Ursprung beim lateinischen aer, das sich ebenso mit Luft übersetzen lässt. Demnach verweist die Übersetzung nicht unmittelbar auf die Bedeutung. Schauen wir zur Veranschaulichung auf eine Arie aus der Zauberflöte des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart.

Das obige Beispiel ist eine Darbietung der Arie Ach, ich fühl’s, es ist verschwunden aus der vierten Szene des zweiten Aufzugs aus Mozarts Zauberflöte. Interpretiert wurde das Gesangstück von der Sopranistin Kirsten Evers, die von Wolfgang Schlei am Klavier begleitet wird. Somit gibt es dabei kein Orchester.

Dennoch lassen sich die typischen Merkmale nachvollziehen. In der vorgestellten Szene der Oper glaubt Pamina – die Singende – dass sie die Liebe von Tamino verloren hat und wendet sich ab, um ihre innersten Gefühle zu offenbaren. Außerdem kommt es zur stillstehenden Handlung, wobei der Gesang instrumental begleitet wird und in ein Gesamtwerk (Die Zauberflöte) eingebettet ist. Ein weiteres Beispiel.

Das angeführte Beispiel ist erneut Mozarts Zauberflöte entnommen und zeigt eine Interpretation der Arie Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen, die auch unter den Namen Rachearie sowie Arie der Königin der Nacht bekannt ist. Das Gesangstück stammt aus dem zweiten Akt der Oper. In dieser Szene überreicht die Königin der Nacht Pamina ein Messer und trägt ihr auf, den Rivalen Sarastro zu ermorden.

Dabei sind die Merkmale ebenfalls sehr deutlich zu erkennen. Einerseits haben wir es mit einem lyrischen Sologesangstück zu tun, das von einem Orchester begleitet wird und in ein größeres Gesamtwerk eingebettet ist. Andererseits werden die Gefühle und Stimmungen der Szene eingefangen und in einem gesanglichen Höhepunkt konzentriert, wobei der Gesang kunstvoll und verziert sowie melodisch begleitet wird.

Übersicht: Die Merkmale einer Arie im Überblick


  • Seit dem 17. Jahrhundert beschreibt der Begriff ein Singstück, das solistisch vorgetragen wird, also von einer Person. Dieses ist in ein größeres Werk eingebettet, steht also nicht allein.
  • Der Text der Arie ist meist reimlos, folgt also keinem festen Reimschema und ist weiterhin nicht strophisch gegliedert. Dennoch gibt es Verse, also einzelne Zeilen, die den Text unmittelbar von der Prosa abgrenzen und der Lyrik annäheren.


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