Medallie / Medaille

Das Wort Medaille ist rechtschreiblich schwierig und bereitet sehr oft Unsicherheiten in Bezug auf die richtige Schreibweise. Das liegt darin begrünet, dass am Ende des Wortes ein i gesprochen wird, das im geschriebenen Wort nicht mehr auftaucht und folglich nur gehört wird.


Das Wort geht auf das lateinische metallum (Metall) zurück und fand so seinen Weg über das mittellateinische medallia (kleine Münze) ins Französische, wo es médaille geschrieben wird. In der Folge wurde es als Medaille ins Deutsche übernommen. Ursächlich für die ungewohnte Schreibweise ist somit die Entlehnung aus dem Französischen, wobei das doppelte l wie jie gesprochen wird.

Aber auch, wenn es ungewöhnlich anmutet, finden sich im Deutschen noch eine handvoll anderer Wörter, die dem Französischen entlehnt wurden und ganz ähnlich geschrieben werden. Beispiele sind hierbei brillant oder auch Billard, die eine ähnliche Lautbildung durch den Sprecher provozieren und dennoch ohne ein i am Ende geschrieben werden. Die Schreibweisen brilliant und Billiard sind somit falsch.

Das gilt aber nicht nur für die Medaillie, sondern außerdem für alle Spielarten des Wortes. So heißt es eben Medaillon, medaillieren (jemanden mit einer Medaille auszeichnen), Medaillengewinner und Me­dail­list, auch wenn man vielerorts die fehlerhafte Schreibweise entdecken kann. Falsch ist sie dennoch.

Verbreitung von Medaille und Medallie

Im Zusammenhang mit schwierigen Wörtern ist es interessant, einmal auf die Verbreitung der falschen Schreibweise, also in diesem Fall Medallie, zu schauen und sich somit vor Augen zu führen, wie verbreitet der Rechtschreibfehler tatsächlich ist.

Dafür können wir eine Trendanalyse mittels Google Trends durchführen und die beiden Schreibweisen vergleichend gegenüberstellen. Wir erhalten in der Folge eine Auswertung, wie häufig das eine Wort im direkten Vergleich zum anderen via Google gesucht wurde.

▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.

 


In diesem Fall hat die korrekte Schreibweise ganz eindeutig die Nase vorn und liefert sich kein enges Kopf-an-Kopf-Rennen mit der fehlerhaften Medallie. Diese macht ungefähr ein Sechstel der monatlichen Anfragen aus, was grundsätzlich im Rahmen ist. Außerdem können wir erkennen, dass der Fehler auf einem absteigenden Ast ist und im direkten Vergleich immer schlechter abschneidet.

Hinweis: Man könnte meinen, dass das Verhältnis immer so eindeutig sein müsste. Allerdings gibt es Wörter, bei denen sogar die falsche Schreibweise verbreiteter ist. Beispiele hierfür sind Disaster / Desaster, wiederspiegeln / widerspiegeln oder auch desweiteren / des weiteren.

Beispielsätze mit richtiger Schreibweise

Um sich schwierige Wörter zu merken und sie außerdem zu lernen, ist es sinnvoll, sie sich immer wieder vor Augen zu führen. Deshalb möchten wir diesen Beitrag mit einigen Beispielsätzen beschließen und hoffen so, dass die Schreibweise Medallie endgültig verbannt wird.


Der Medaillist kennt sich ausgesprochen gut mit Medaillen aus.
Ich habe eine Medaille verliehen bekommen. Ich wurde also medailliert.
Zum Gedenken an Goethe hat die Stadt eine Medaille prägen lassen.