nähmlich / nehmlich / nämlich

Schon in der Grundschule kursiert der Satz:“Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.“ Dennoch gilt das Wort als rechtschreiblich schwierig und wird demnach recht häufig falsch geschrieben. Doch lässt sich der Fehler vermeiden, wenn man sich vergegenwärtigt, woher das Wort kommt.


Das Adverb geht nämlich auf das mitthochdeutsche nemelīche, was vom althochdeutschen namolīh abgeleitet wird, zurück. Ursprünglich bedeuteten diese Wörter in etwa mit Namen genannt, also namentlich. Heutzutage gebrauchen wir das Wort, um eine Begründung einzuleiten (Das war nämlich so…).

Allerdings gibt es die Wendung auch als Adjektiv (Eigenschaftswort), welches zwar kaum gebräuchlich ist und vornehmlich früher verwendet wurde, wobei es der-, die-, dasselbe bedeutet. Wer also sagen möchte, dass dieselben Leute gestern schon einmal da waren, könnte auch sagen, dass die nämlichen Leute bereits hier waren. Verwenden wir das Wort so, wird die ursprüngliche Verwendung sichtbar.

Dennoch ist die falsche Schreibweise, also nähmlich, eine logische Konsequenz der Aussprache. Denn der Umlaut (ä) wird meist sehr gedehnt gesprochen, weshalb es für den ein oder anderen so klingen mag, als müsste da irgendwo ein dehnendes h gesetzt werden. Aber nein. Das Wort ist mit dem Namen verwandt und die Schreibweise mit h (nähmlich) ist absolut falsch. Gleiches gilt natürlich auch für nehmlich.

Verbreitung von nähmlich und nämlich

Es ist oftmals interessant, einmal zu schauen, wie verbreitet die unterschiedlichen Schreibweisen eines Wortes sind. So können wir ableiten, ob das Wort grundsätzlich schwierig ist und somit von vielen Menschen falsch geschrieben wird oder eher eine sprachliche Eintagsfliege darstellt.

Dafür können wir eine Trendanalyse mittels Google Trends durchführen. Das Programm ermöglicht uns eine vergleichende Gegenüberstellung verschiedener Schreibweisen. Die Grundlage dafür sind die monatlichen Suchanfragen der Begriffe an die Suchmaschine Google. Werfen wir also einen Blick auf die Suchhäufigkeit von nähmlich und nämlich.

▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.


Interessant ist hierbei, dass sich das falsche nähmlich bis ins Jahr 2009 ein knappes Kopf-an-Kopf-Rennen mit der richtigen Schreibweise des Wortes lieferte, was darauf schließen lässt, dass das Wort rechtschreiblich schwierig ist. Allerdings ist der Rechtschreibfehler seither auf dem absteigenden Ast, wohingegen nämlich eindeutig dominiert. Dennoch macht der Fehler ein Viertel der Anfragen aus.

Hinweis: Man könnte annehmen, dass es sich bei den meisten Begriffen so verhält, dass die fehlerhafte Variante unterlegen ist. Jedenfalls in Bezug auf die monatlichen Suchanfragen. Dass das aber ein Irrtum ist, zeigen Wörter wie Revange / Revanche oder auch wiederspiegeln / widerspiegeln.

Beispielsätze mit richtiger Schreibweise

Schwierige Wörter oder auch Wortfolgen lassen sich am besten lernen und verinnerlichen, wenn man sie häufig vor Augen geführt bekommt. Deshalb möchten wir diesen Beitrag mit einigen Beispielsätzen abschließen und unseren Beitrag zur Verbannung von nähmlich leisten.


Es ist vielleicht anders gewesen. Ich habe nämlich gar nicht gesehen, dass Tobias dabei war.
Wer nämlich mit „h“ schreibt, ist dämlich, hält aber immerhin den Stift richtig.
Ich helfe dir gern dabei, du hast nämlich auch immer zu mir gestanden.