am Besten / am besten

Die Schreibweise von am besten ist rechtschreiblich schwierig. Das liegt aber nicht an irgendeiner Rechtschreibreform, sondern darin begründet, dass grundsätzlich beide Varianten möglich sind. Verwenden wir die Wortfolge als Adjektiv, schreiben wir am besten klein, wird daraus jedoch ein Substantiv, ist die Großschreibung notwendig. Wer sich im Kontext unsicher ist, kann einfach eine Rechtschreibprüfung vornehmen. 


Schauen wir uns das einmal genauer an.

Normalerweise ist es so, dass Adjektive oder auch Verben, die auf eine Präposition folgen, also hier das Wort im, großgeschrieben werden. Diese Regel können wir beispielsweise auf Formulierungen wie Vielen Dank im Voraus anwenden, wobei das Adverb voraus in diesem Fall substantiviert und als Nomen gebraucht wird.

Die Ausnahme bildet hierbei der Superlativ, also die höchste Steigerungsform eines Adjektivs. Diese Regel gilt dabei für alle Superlativformen. Gewinnt jemand beispielsweise einen Schönheitswettbewerb, war er wohl am schönsten und wer einen Marathon gewonnen hat, war eben am schnellsten. In beiden Fällen waren die Gewinner besser als die anderen Teilnehmer und demzufolge natürlich auch am besten.

Nun ist es so, dass Adjektive mithilfe einer einfachen Formel erfragt werden können und zwar mit dem Wort wie. Wir können es in den obigen Sätze nach dem folgenden Muster erfragen: „Wie war er?“ und die Antwort wäre am schönsten, am schnellsten oder eben am besten. Die Antwort auf die Frage wird hierbei nicht als Zusammenziehung von Präposition und Artikel (an + dem) verstanden und deshalb kleingeschrieben.

Hinweis: Folglich wird der Superlativ in der Kombination mit „am“ kleingeschrieben. Hilfreich ist die Frage mit dem Wort „wie“. Frage: „Wie war Hans beim Marathon?“, Antwort: „Hans war am schnellsten!“

Wann schreiben wir am Besten groß?

Nun kann es allerdings sein, dass das Beste nicht als Superlativ, sondern tatsächlich als Substantiv im Satz Verwendung findet und dann müssen wir es in jedem Fall auch großschreiben.

Manchmal fehlt es uns am Besten oder sogar am Nötigsten und falls jemand fragen sollte, woran es uns fehlt, könnten wir sagen, dass es am Besten oder am Nötigsten mangelt. Eine Wie-Frage wäre in diesem Fall nicht möglich, wohingegen die Frageformel mittels woran Sinn ergibt.

Das bedeutet, dass das Wort am hierbei als klare Zusammenziehung von Präposition und Artikel verstanden wird und somit auch aufgeschlüsselt Sinn ergeben würde. Der Satz Uns mangelt es an dem Nötigsten drückt das Gleiche aus, wie der Satz Uns mangelt es am Nötigsten. Bei den obigen Beispielen ist das jedoch nicht so, denn Hans war beim Marathon eben nicht an dem Besten.

Eselsbrücke für die Groß- und Kleinschreibung


  • Kleingeschrieben wird die Wortfolge, wenn das Wort als Superlativ in der Kombination mit einem am gebraucht wird. Wir können solche Sätze mithilfe des Wortes wie erfragen.
  • Großgeschrieben wird die Wortfolge, wenn das Wort als Substantiv verwendet wird. Erfragen lässt sich dieser Umstand mithilfe des Wortes woran.
  • Alternativ kann man die Schreibweise überprüfen, wenn man versucht, das am durch an dem zu ersetzen. Ist diese Ersetzung nicht möglich, wird kleingeschrieben.

Beispielsätze zur Schreibweise

Am besten lassen sich schwierige Wortfolgen mithilfe von Beispielen verdeutlichen und somit erklären. Deshalb möchten wir Ihnen an dieser Stelle noch einige Beispielsätze mit korrekter Schreibweise mit auf den Weg geben, um Ihnen die Unterscheidung zu erleichtern.


Mir geht es am besten, wenn ich unter Menschen bin (Wie?).
Ich zog überraschend am Besten vorbei, weil dieser stürzte (Woran?).
Es wäre wahrscheinlich am besten, wenn wir uns nicht mehr sehen (Wie?).
Er starb am Schlimmsten, was man sich vorstellen kann (Woran?).