Brange / Branche

Das Wort Branche ist rechtschreiblich sehr schwierig, weshalb die falsche Schreibweise Brange immer häufiger zu lesen ist, wobei auch absurde Schreibungen wie Bransche oder auch Bronsche in Aufsätzen, Internetforen oder anderen Textbeiträgen kursieren. Aber warum wird der Fehler so häufig gemacht?


Das Problem liegt höchstwahrscheinlich in einem falschen Analogieschluss begründet. Immerhin klingt der Begriff französisch – was auch korrekt ist – und andere Wörter, wie etwa die Substantive Orange, Blamage oder Manege realisieren einen ähnlichen Laut mithilfe der Konsonantenkombination ge und darüber hinaus wird die Orange auch noch – von der Falschschreibung ausgehend – nahezu identisch geschrieben.

In Bezug auf die Branche ist diese Ähnlichkeit allerdings eher gefährlich, da sie zu einem falschen Schluss führt. Das Wort lässt sich zwar tatsächlich aus dem Französischen ableiten, wobei es sich mit Linie, Zweig oder auch Ast übersetzen lässt und vom spätlateinischen branca stammt. Aus diesem leitet sich die Schreibung mit c ab.

Das spätlateinische branca, welches sich mit Pfote übersetzen lässt, wurde wahrscheinlich aus dem Gallischen übernommen. Von diesem Nomen leitet sich übrigens auch die Pranke, also die Pfote eines großen Raubtieres, ab und eben auch die Bezeichnung für einen Wirtschaftszweig: Brange ist demzufolge falsch.

Verbreitung von Brange und Branche

Wenn man häufige Rechtschreibfehler betrachtet, ist es stets interessant, einmal auf die Verbreitung der falschen Schreibweise zu blicken. So lässt sich das Ausmaß des Fehlers besser abschätzen und es wird dabei ersichtlich, ob dieser sehr häufig gemacht wird oder eher eine Ausnahme bildet.

Die Verbreitung einer Schreibweise lässt sich mithilfe eines kostenlosen Programms aus dem Hause Google in etwa nachempfinden. Das Tool, das Google Trends heißt, ermöglicht es, die Suchanfragen verschiedener Begriffe in einer Verhältnis zu setzen. Das bedeutet, dass zwar nicht ersichtlich wird, wie häufig ein Wort via Google gesucht wird, aber einsehbar ist, wie häufig es im Vergleich zu einem anderen gesucht wurde.

Die einfache Annahme ist hierbei, dass ein Wort, dass rechtschreiblich schwierig ist, im Vergleich zur richtigen Schreibweise sehr oft gesucht wird, wohingegen Wörter, die in der Regel korrekt geschrieben werden, keinen offensichtlichen Ausschlag erahnen lassen. Schauen wir einmal auf die Daten, die das Programm bereithält:

▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.


In der obigen Trendanalyse wird ersichtlich, dass der Rechtschreibfehler nicht sehr häufig gemacht wird. Zwar tritt er hin und wieder auf, kann aber keineswegs als typisch betrachtet werden. Allenfalls im Oktober 2011 sowie im Januar 2014 gibt es deutliche Ausschläge, die beinahe ein Viertel der monatlichen Suchanfragen bedeuten.

Bei Wörtern, die tatsächlich sehr häufig falsch geschrieben werden, sieht eine solche Verteilung ganz anders aus. Beispielsweise gibt es ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen bei der Trendanalyse von wiederspiegeln / widerspiegeln, brillant / brilliant, revangieren / revanchieren oder Imbusschlüssel / Inbusschlüssel.

Beispiele mit richtiger Schreibweise

Schwierige Wörter und komplizierte Wortfolgen lassen sich am besten verinnerlichen und erlernen, wenn sie häufig gelesen werden. Deshalb möchten wir diesen Beitrag mit einigen Beispielen abschließen, die das Wort korrekt darstellen. Vielleicht hilft es, die falsche Schreibung Brange zu verdrängen.


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