Das Adjektiv parallel ist rechtschreiblich recht schwierig. Dies liegt vor allem darin begründet, dass mitunter nicht klar ist, an welcher Stelle der doppelte Konsonant, also das doppelte l, stehen muss. Die verbreitetste falsche Schreibweise ist demnach paralel, wenngleich sich auch paralell oder gar parallell finden lassen. Korrekt ist aber nur parallel. Ursächlich für den Fehler ist oft die falsche Aussprache, wobei der Vokal e nicht gedehnt, sondern kurz gesprochen wird.
Der Begriff geht auf das lateinische parallelus zurück. Dieses geht auf das griechische parállēlos zurück, das sich aus den Wörtern pará für entlang, neben oder bei und allelon, das einander bedeutet, ableitet.
Im Lateinischen ist das Wort parallelus Nomen und Adjektiv zugleich. Als Nomen steht diese Form im Nominativ und stellt die 1. Person Singular dar, also (die) Parallele (vgl. Kasus). Das Wort verbreitete sich dann in verschiedenen Sprachen, wie etwa dem Französischen und lässt sich bereits seit dem 16. Jahrhundert im Deutschen belegen.
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Aussprache und Fehlerquelle
Ursächlich für den Rechtschreibfehler ist nun die Aussprache des Wortes. Wird das Wort mithilfe einer Lautschrift, in diesem Fall mithilfe des Internationalen Phonetischen Alphabets (kurz: IPA) dargestellt, sieht es folgendermaßen aus: [ˌpaʀaˈleːl].
Auf den Laut e folgt hier ein Längenzeichen (ː). Dieses gibt an, dass das vorhergehende Zeichen lang ausgesprochen werden muss. Also wird das e in parallel gedehnt und nicht kurz gesprochen.
Nun ist es aber so, dass die meisten Wörter, die ähnlich geschrieben werden, wie beispielsweise Schnallen, knallen oder fallen nach dem doppelten l einen Vokal haben, der kurz gesprochen wird.
Wer nun aber das e bei parallel dehnt, begibt sich schnell auf eine falsche Fährte und nimmt an, dass kein doppelter Konsonant vor dem Vokal stehen kann. Immerhin wird dieser ja gedehnt. Diese Annahme ist – ebenso wie die Schreibweise paralell – falsch.
Verbreitung von paralell und parallel
Im Zusammenhang mit Wörtern, die rechtschreiblich schwierig sind, ist es spannend, einmal auf die tatsächliche Verbreitung des Fehlers zu schauen. Hierfür bietet sich das Programm Google Trends an, da es erlaubt, die Google-Suchhäufigkeit verschiedener Begriffe zu vergleichen. So lässt sich ablesen, welche Schreibweise häufiger via Google gesucht wird und auf die Verbreitung des Fehlers schließen.
▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.
Werden nun die korrekte und inkorrekte Schreibweise miteinander verglichen, fällt auf, dass der Fehler nicht sehr populär ist. Dennoch entfallen fast 10% aller Suchanfragen auf die falsche Schreibweise paralell, wobei die Falschschreibung vor 2011 häufiger auftrat.
Aber im direkten Vergleich zu anderen Wörtern, die beim Schreiben Schwierigkeiten bereiten, ist die Verbreitung als gering zu bewerten. Beispielsweise gibt es mehr Unsicherheiten bei Zuchini / Zucchini, Analen / Annalen, Sylvester / Silvester oder den Klassikern wiederspiegeln / widerspiegeln und brilliant / brillant.
Beispiele mit korrekter Schreibweise
Wortfolgen und Wörter, die rechtschreiblich schwierig sind, lassen sich wohl am besten verinnerlichen, wenn sie häufig korrekt gelesen werden. Deshalb endet dieser Beitrag mit einigen Beispielsätzen, die das Wort richtig verwenden.
Jonathan ist in meiner Parallelklasse, aber wir sehen uns selten.
Als Parallelismus wird ein rhetorisches Stilmittel bezeichnet
Parallel zum Biedermeier bildeten sich die Strömungen des Jungen Deutschlands und des Vormärz.