- Heile, heile Segen
- sieben Tage Regen,
- sieben Tage Sonnenschein,
- wird alles wieder heile sein.
- Heile, heile Segen,
- sieben Tage Regen,
- sieben Tage Schnee,
- tut dem Kind schon nicht mehr weh.
» Heile, heile Gänsje
- Heile, heile Gänsje
- Es is bald widder gut,
- Es Kätzje hat e Schwänzje
- Es is bald widder gut,
- Heile heile Mausespeck
- In hunnerd Jahr is alles weg.
» Heile, heile Kätzchen
- Heile, heile Kätzchen,
- ’s Kätzchen hat vier Beine
- Und einen langen Schwanz:
- Morgen ist alles wieder ganz!
» Heil, Heil und Segen
- Heil, Heil und Segen,
- Drei Tage Regen,
- Drei Tage Schnee:
- Fuß tut nicht mehr weh
Hinweis: Es gibt durchaus weitere Varianten des Textes und individuelle Ausprägungen. Allerdings sollen die angegebenen Beispiele nur die Vielfalt darstellen und kein allumfassendes Bild liefern.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterungen
Hintergrund
Heile, heile Segen ist ein Kinderreim, dessen Urheber nicht bekannt ist. Der Text dient dazu, Kinder zu trösten oder sie aufzumuntern, wenn sie sich verletzt haben. Der Text des einstrophigen Gedichts ist bereits seit dem Anfang des 19. Jahrhunderts belegt und lässt sich seither in Kinderbüchern finden.
Demnach lässt sich Heile, heile Segen in etwa dem Biedermeier, einer Epoche der Restaurationszeit, zuordnen, die neben den literarischen Strömungen des Vormärz sowie des Jungen Deutschlands existierte und vor allem für Texte, die sich mit der Familie und dem Heim befassen, bekannt ist.
Dennoch ist der genaue Urspung nicht eindeutig belegt, wobei außerdem viele regionale Varianten des achtzeiligen Gedichts bekannt sind. Eine bekannte Abwandlung des Liedtextes ist Heile, heile Gänsje, das vor allem im Raum Aschaffenburg und der Steinmark bekannt und verbreitet ist.
Inhaltsangabe
Der erste Vers ist ein formelartiger Segensspruch, der darauf verweist, das etwas heilen soll, woraufhin der zweite und dritte Vers angedeuten, dass der Schmerz bald Tagen vorbei sein wird (Vers 4).
Anschließend wird ebendiese Segensformel in Vers 5, 6 und 7 variiert, aber inhaltlich wiederholt, um dann mit dem Versprechen abzuschließen, dass dem Kind bald nichts mehr schmerzen wird (Vers 8)
Das Gedicht ist demnach kaum aufgrund seines Inhalts zu beurteilen, sondern reiht sich offensichtlich in die Gattung der Kinderreime ein, die vordergründig nicht unbedingt einen relevanten Inhalt haben. Im Vordergrund steht eher das Trösten und Aufsagen und weniger der Inhalt des Textes.
Analyse/Stilmittel
Gedichtanalyse der äußeren Form | ||
---|---|---|
Gedichtart | Einstrophiges Gedicht; Kinderreim | |
Strophen | 1 Strophe mit 8 Verszeilen | |
Verse | Insgesamt 8 Verszeilen aus 30 Wörtern | |
Reimschema | aa bb cc dd (Paarreim) | |
Reimformen | Endreim: Segen/Regen, -schein/sein, Schnee/weh
Anfangsreim, Identischer Reim: sieben/sieben Binnenreim: Heile/heile Assonanz: Schnee/weh |
|
Stilmittel im Gedicht Heile, heile Segen | ||
Stilmittel | Vers | Textstelle |
Geminatio (Wiederholung) |
1 | Heile / heile |
Parallelismus | 2,3 | sieben Tage Regen / sieben Tage Sonnenschein |
Geminatio (Wiederholung) |
5 | Heile / heile |
Parallelismus | 6, 7 | sieben Tage Regen / sieben Tage Schnee |
Assonanz | 7, 8 | Schnee / weh |