Das Quatrain ist eine (Einzel-)Strophe französischer Herkunft, die meist nach dem Reimschema abba verfasst ist, was der Enreimabfolge es umarmenden Reims entspricht. Allerdings finden sich auch Beispiele für das Quatrain, die einer anderen Reimfolge entsprechen.
Das Quatrain besteht dabei lediglich aus einem vierzeiligen Aufbau, was bedeutet, dass die einzelne Strophe lediglich aus vier einzelnen Versen gebildet wird. Das Quatrain wurde maßgeblich von Opitz und seinen Zeitgenossen im 17. Jahrhundert übernommen und fand somit Einzug in die deutsche Dichtung.
Dabei wird das Quatrain häufig als Epigramm verfasst und wurde oftmals auf Weihgeschenke, Grabmale, Kunstwerke oder Ähnliches geschrieben, nur um dessen Zweck und Bedeutung genau zu beschreiben.
Mitunter wird das Wort auch synonym zum Quartett aus der Sonett-Dichtung gebraucht, um einen Vierzeiler zu benennen. Schauen wir auf ein Beispiel, das aus der Feder des Barock-Dichters Opitz selbst stammt und als „Grabschrift eines Kochs“ überliefert ist.
b
b
a
Hie hat ein Koch im grabe seine ruh,
Der mancherley von Speissen richtet zu,
Jetzt haben jhn die Würme roh verzehret.
Abschließend möchten wir noch den Vierzeiler „Trost“ von Gottfried August Bürger vorstellen, dessen Balladen um den Freiherrn von Münchhausen den meisten bekannt sein dürften. Hierbei wird der typische umarmende Reim geflissentlich übergegangen und der Kreuzreim gewählt. So wird deutlich, dass der Begriff Quatrain in seiner grundsätzlichen Bedeutung eine Strophe aus vier Verszeilen beschreibt.
b
a
b
So laß dir dies zum Troste sagen:
Die schlecht’sten Früchte sind es nicht,
Woran die Wespen nagen.