Das Wort nichtsdestotrotz galt ursprünglich als Scherzwort, das wahrscheinlich inmitten des 19. Jahrhunderts in Berlin entstand. Diese Wortneuschöpfung, die vermutlich in einem studentischen Umfeld entstanden ist, setzt sich aus nichtsdestoweniger und trotzdem zusammen. Für viele Sprecher erscheint die Abfolge, welche drei einzelne Wörter vermuten lässt, rechtschreiblich schwierig.
Hierbei gibt es allerdings keine ganz eindeutigen Regeln, warum es sich so verhält. Immerhin werden ähnliche Konstruktion auch getrennt geschrieben und eben nicht in einem Wort. In diesem speziellen Fall handelt es sich jedoch um eine feststehende Fügung, die untrennbar ist. Wer also nichts desto trotz schreibt, macht einen Fehler, da nur nichtsdestotrotz korrekt ist. Gleiches gilt natürlich auch für nichtsdestoweniger
Im amtlichen Regelwerk, das die Grundlage der neuen deutschen Rechtschreibung bildet, gibt es einen Hinweis, warum es sich bei diesem Wort so verhält. So findet sich der Eintrag, dass „mehrteilige Adverbien, Konjunktionen, Präpositionen und Pronomen [zusammengeschrieben werden], wenn die Wortart, die Wortform oder die Bedeutung der einzelnen Bestandteile nicht mehr deutlich erkennbar ist“. Somit wird hierbei § 39 (1) der Rechtschreibregeln angewandt, wie es vom Rat für deutsche Rechtschreibung empfohlen wird.
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Verbreitung von nichts desto trotz und nichtsdestotrotz
Im Zusammenhang mit der Rechtschreibung eines Wortes ist es interessant, einmal auf die Verbreitung der verschiedenen Schreibweisen zu schauen. So lässt sich in etwa erahnen, ob das Wort generell rechtschreiblich schwierig ist oder der Fehler nur selten gemacht wird.
Dafür können wir eine Trendanalyse mithilfe von Google Trends durchführen. Das kostenlose Programm aus dem Hause Google zeigt uns, in welchem Verhältnis zwei Wörter via Suchmaschine gesucht wurden. Dabei werden keinen eindeutigen Zahlen ausgegeben, sondern nur Häufigkeiten miteinander verglichen.
Die Annahme ist also, dass ein Wort, dass rechtschreiblich schwierig ist, auch oft falsch in die Suchmaske eingegeben wird. Wenn ein Wort also problematisch ist, lässt sich dies im unmittelbaren Vergleich zur korrekten Schreibweise eindeutig ablesen. Stellen wir also nichts desto trotz und nichtsdestotrotz gegenüber.
▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.
Die obige Trendanalyse zeigt an, dass das Wort tatsächlich rechtschreiblich schwierig ist. Zwar gibt es kein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, wie es etwa bei Hobbies / Hobbys, wiederspiegeln / widerspiegeln oder auch Revange / Revanche der Fall ist Dennoch ist die Tendenz sehr eindeutig zu erkennen. Immerhin entfallen gut die Hälfte aller monatlichen Anfragen des Wortes auf die falsche Schreibweise nichts desto trotz.
Beispiele mit korrekter Schreibweise
Sprachliche Stolpersteine und schwierige Wörter lassen sich am besten verinnerlichen und somit lernen, wenn wir uns die richtige Schreibweise oft vor Augen führen. Deshalb möchten wir diesen Beitrag mit einigen Beispielsätzen beschließen und so nichts desto trotz aus der Sprache verbannen.
Gestern war ein windiger, aber nichtsdestotrotz warmer Herbsttag.
Das Wort „nichtsdestotrotz“ entstand erst im 19. Jahrhundert.
- Häufige Rechtschreibfehler →
- Fachartikel: nichtsdestotrotz, Neologismus