Das Wort Trilogie ist rechtschreiblich schwierig. Dies liegt darin begründet, dass der Fachbegriff für den Mehrteiler, der aus drei selbständigen, aber zusammengehörenden, Werken besteht, einen griechischen Ursprung hat. Oftmals wird aber unbewusst ein italienischer Ursprung angenommen.
Die Bezeichnung geht nämlich auf das griechische Nomen trilogia zurück, das sich aus dem Präfix tri- für drei und lógos für Wort oder Rede zusammensetzt. Demnach handelt es sich bei der Trilogie im wortwörtlichen Sinn um ein Dreiwort oder um eine Dreirede und nur im übertragenen Sinn um einen Inhalt, der aus drei Teilen besteht. Das Präfix leitet sich von der Kardinalzahl (vgl. Numerale) τρεῖς (treîs) ab.
Dieser Verweis auf einen griechischen Ursprung findet sich in zahlreichen Fachbegriffen im Deutschen. So ist das Triptychon ein dreiteiliges Gemälde, der Tritonus ist ein musikalisches Intervall, das drei Ganztöne umfasst und das Trikolon ist ein Satzgefüge oder eine Satzreihe aus drei rhythmischen Sprecheinheiten (vgl. Klimax).
Nun ist es allerdings so, dass es eine andere dreiteilige Gruppe gibt, die in unserer Sprache wahrscheinlich verbreiteter ist: nämlich das Trio. Dieser Begriff wird vor allem in der Musik gebraucht und meint hier eine Musikergruppe (Ensemble) mit drei Ausführenden, wobei auch die Musikstücke, die für eine solche Gruppe sind, mitunter als Trio bezeichnet werden. Die Bezeichnung leitet sich aus dem Italienischen ab, das auf das lateinische tres für drei zurückgeht. Die Schreibweise Triologie ist somit ein falscher Analogieschluss.
Als Eselsbrücke könnten allerdings die weiteren Fachbegriffe für solche mehrteiligen Werk aus der Kunst dienen. Diese leiten sich nämlich allesamt aus dem Griechischen ab: so wird der Zweiteiler als Dilogie, der Dreiteiler als Trilogie, der Vierteiler als Tetralogie, der Fünfteiler als Pentalogie, der Sechsteiler als Hexalogie und der Siebenteiler als Heptalogie usw. bezeichnet.
Verbreitung von Triologie und Trilogie
Bei der Untersuchung schwieriger Wörter und der korrekten Schreibweise dieser Irrtümer, ist es stets spannend, einmal auf die Verbreitung der richtigen und der falschen Schreibweise zu schauen und so abzuleiten, ob ein Wort tatsächlich rechtschreiblich schwierig und der Fehler verbreitet ist.
Die Verbreitung einer Schreibweise lässt sich mithilfe eines kostenlosen Programms aus dem Hause Google in etwa nachempfinden. Das Tool, das Google Trends heißt, ermöglicht es, die Suchanfragen verschiedener Begriffe ins Verhältnis zu setzen. Das bedeutet, dass zwar nicht ersichtlich wird, wie häufig ein Wort gesucht wird, aber einsehbar ist, wie häufig es im Vergleich zu einem anderen gesucht wurde.
Die Annahme ist hierbei, dass ein Wort, das rechtschreiblich schwierig ist, im Vergleich zur richtigen Schreibweise sehr oft gesucht wird, wohingegen Wörter, die in der Regel korrekt geschrieben werden, keinen offensichtlichen Ausschlag erahnen lassen. Stellen wir einmal Triologie und Trilogie gegenüber:
▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.
In der obigen Trendanalyse wird ersichtlich, dass der Rechtschreibfehler nicht sehr häufig gemacht wird. Zwar ist er messbar und wird demnach auch gemacht, ist aber in keinem Fall ein Ausreißer, wie es etwa bei wiederspiegeln / widerspiegeln, Imbusschlüssel / Inbusschlüssel oder auch Revange / Revange zu beobachten ist.
Allerdings fällt auch auf, dass die falsche Schreibweise Triologie noch bis ins Jahr 2008 durchaus verbreiteter war und erst in den vergangenen Jahren immer häufiger richtig in die Suchmaske der Suchmaschine eingegeben wurde. Woran das liegt, kann nur spekuliert werden und lässt sich nicht aus den Daten ableiten.
Beispiele mit richtiger Schreibweise
Schwierige Wörter lassen sich am besten verinnerlichen und erlernen, wenn sie häufig gelesen werden. Deshalb möchten wir diesen Beitrag mit einigen Beispielen abschließen, die das Wort korrekt darstellen. Vielleicht hilft es dabei, die falsche Schreibung Triologie zu verdrängen.
Diese Filmtrilogie musst du dir unbedingt anschauen.
Ich mag Trilogien nicht, weil sie immer mit einem Cliffhanger enden.
Die ersten Trilogien gibt es bei den antiken Dionysien.
- Häufige Rechtschreibfehler →
- Fachartikel: Trilogie, Mehrteiler