Als Impressionismus wird eine Epoche der Kunstgeschichte bezeichnet, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu verorten ist und vornehmlich für die bildende Kunst galt, allerdings in Frankreich bereits 1879 auf die Literatur angewandt wurde. Weiterhin lassen sich in Musik, Fotografie sowie Film impressionistische Einschläge ausmachen. Bilder, die als impressionistisch gelten, zeigen vor allem die Natur und Eindrücke vom Leben in der Großstadt. Revolutionär ist an ihnen die Wiedergabe von momentanen Schatten- und Lichteffekten, das Verzichten auf Schwarz, was die Werke aufhellte und die Unmittelbarkeit der Momentaufnahme und die scheinbare Zufälligkeit des Bildausschnittes, wobei die Maltechnik an nebeneinander gesetzte Striche erinnert. Durch diese Technik braucht es oft eine Distanz zum impressionistischen Werk, um es ganz und gar erfassen zu können. Die Welt sollte im Impressionismus so gezeigt werden, wie sie sich auch für den Betrachter darstellte. Die Künstler lösten sich von der malerischen Abbildungsfunktion und zeigten das, was im Moment geschah.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Der Begriff wurde anfangs kritisch gebraucht, ist allerdings schon seit dem Jahr 1874 als Bezeichnung für die Strömung in der Kunstwissenschaft gebräuchlich. Heutzutage wird dieses Wort wertfrei verwendet. Der Begriff Impressionismus ist vom Titel eines Bildes von Claude Monet abgeleitet, welches er bei einer Ausstellung von mehreren Künstlern im Atelier des Pariser Fotografen Nadar 1874 zeigte. Neben Monet waren daran unter anderem Camille Pissarro, Alfred Sisley, Auguste Renoir, Paul Cézanne, Edgar Degas beteiligt.
Der Kunstkritiker Louis Leroy bezeichnete das ausgestellte Werk Impression − soleil levant (frz.: Impression − Sonnenaufgang) kritisch mit dem Begriff impressionistisch. Er war erbost, da er befand, dass ein einfaches Tapenmuster künstlerisch anspruchsvoller sei als Monets Bild. Diese Arbeit wirkte auf ihn unvollendet sowie skizzenhaft, was auch für andere Exponate galt, weshalb er das Ganze anschließend als Ausstellung der Impressionisten benannte. Diese Meinung teilten übrigens zahlreiche Besucher der Ausstellung.
Hinweis: Nach dem Werk Impression – soleil levant von Claude Monet ist der Impressionismus benannt
Diese Kritik war vernichtend: die Werke der Künstlergruppe wurden folglich als unvollendet betrachtet, wobei die Besucher aufgrund der farbintensiven Experimente entsetzt waren. Einige behaupteten sogar, dass sie überhaupt nicht erkennen konnten, was auf dem jeweiligen Bild abgebildet war. Die Folge waren sinkende Besucherzahlen, wodurch die Kosten der Austellung, die die Künstler selbst trugen, nicht gedeckt waren.
Dennoch griffen die Künstler den Begriff Impressionismus, der von Leroy abwertend gebraucht wurde, auf und bezeichneten sich fortan selbst als Impressionisten. Dadurch sollte ein Zeichen gesetzt und kommuniziert werden, dass man sich bewusst gegen die etablierte Kunstwelt des Salon de Paris, eine regelmäßige Kunstausstellung, wandte. Immerhin war deren ablehnende Haltung auch ursächlich für die eigene und selbständig organisierte Ausstellung der Künstler im Atelier des Fotografen Nadar.
Merkmale des Impressionismus
Da sich der Impressionismus in der bildenden Kunst, aber eben auch in Literatur, Film, Musik und Fotografie nachweisen lässt, können konkrete Merkmale natürlich nicht auf sämtliche Medien übertragen werden. Nachfolgend eine Übersicht, die diesen Umstand berücksichtigt. Anfänglich werden die allgemeinen Merkmale mit einem Schwerpunkt auf die Malerei gezeigt, um anschließend auf die Merkmale in den verschiedenen Darstellungsformen einzugehen.
- Der Impressionismus ist eine Strömung, die in etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem beginnenden 20. Jahrhundert zu verorten ist. Sie lässt sich eng fassen und meint dann die Jahre von 1880 – 1910, wobei auch eine gröbere zeitliche Einordnung gebräuchlich ist, da es impressionistische Tendenzen schon früher gab. Dann kann ein Zeitraum von 1860 – 1920 angegeben werden, wenngleich eine ganz exakte Einordnung nicht möglich ist.
- Ursächlich für den Namen der Strömung war ein Werk des Malers Claude Monet. Dieses stieß bei Publikum und Kritik auf Ablehnung, da es eher skizzenhaft, beinahe unvollendet wirkte. Der Titel ist Impression – soleil levant. Es zeigt die wesentlichen Merkmale der Strömung.
- Die hauptsächlichen Motive dieser Malerei sind in der Natur zu finden oder zeigen Eindrücke des Lebens in der Großstadt. Wesentlich ist, dass es sich stets um Momentaufnahmen handelt. Häufig sind es fast alltägliche Szenen, die dargestellt werden, so dass der Eindruck entsteht, dass es sich beim jeweiligen Bild um einen zufälligen Bildausschnitt handelt. Folglich werden Impressionen, also subjektive Eindrücke, und oftmals alltägliche Szenen gezeigt.
- Weiterhin ist die Maltechnik ein charakteristisches Merkmal impressionistischer Kunst. Werden solche Werke nämlich von Nahem betrachtet, erscheinen die Pinselstriche beinahe grob und kurz. Aus der Ferne betrachtet, verschwimmen die einzelnen Striche allerdings, wodurch Formen und Gegenstände sichtbar werden. Vor allem im sogenannten Neo-Impressionismus wurde diese Maltechnik pefektioniert. Dabei wurden reine Farben unvermischt als kleine Punkte nebeneinander gesetzt und erst durch die Entfernung des Betrachters zum Bild im Gerhirn gemischt (gelbe und blaue Farbpunkte werden aus der Entfernung als Grün wahrgenommen.).
- Charakteristisch ist außerdem, dass impressionistische Werke zumeist sehr bunt, also farbenfroh, erscheinen und sich durch helle und lebhafte Farbnuancierungen auszeichnen. So sollten momentane Schatten- und Lichteffekte wiedergegeben werden, wobei Wert darauf gelegt wurde, die Buntheit der Dinge nachzuempfinden. Folglich malten Impressionisten oftmals im Freien und wendeten sich von der starren Beleuchtung eines Ateliers ab.
- Die Impressionisten erkannten, dass Bilder eine enorme Leuchtkraft erhalten, wenn sie sich auf die Grundfarben beschränkten, die uns beispielsweise vom Spektrum eines Regenbogens bekannt sind. Viele der Werke entstanden dabei ausschließlich durch die Nutzung der Farben Violett, Indigo, Blau, Grün, Gelb, Gelbrot, Rot, die in kräftigen, kleinen Strichen nebeneinander gesetzt, also nicht vermischt, wurden, sodass jeder Strich besonders intensiv wirkte.
Übersicht: Die Merkmale des Impressionismus (Schwerpunkt: Literatur)
- Im Zusammenhang mit der Literatur wird der Begriff häufig als unpräzise wahrgenommen und wird darüber hinaus auch nicht überall verwendet. Dennoch lassen sich auch in der Literatur impressionistische Tendenzen erkennen, die denen in der Malerei ähneln.
- Wesentlich ist hierbei, dass versucht wird, Impressionen – also Eindrücke – einzufangen. Somit stehen augenblickliche Empfindungen im Vordergrund. Dabei treten die Schilderungen der Wirklichkeit, also wie eine Sache tatsächlich ist, in den Hintergrund, wohingegen das Augenmerk auf der Darstellung von persönlichen, subjektiven Eindrücken des Dichters liegt. Man spricht in diesem Kontext auch von einer Mimesis (Nachahmung) des Bewusstseins.
- Folglich ist das Ich im Text sehr präsent. Es ist immerhin die Instanz, die etwas wahrnehmen kann, weshalb auch dem lyrischen Ich im Gedicht eine wichtige Funktion zukommt, wenn persönliche, ganz subjektive Empfindungen nachgezeichnet werden.
- Dieser Versuch, Eindrücke und kurzweilige Empfindungen einzufangen, schlägt sich auch in literarischen Formen nieder. So wählen Impressionisten vorzugsweise Kurzformen (Skizzen, Novellen, Einakter) oder nutzen die Gattung der Lyrik, um sich auszudrücken. Diese Formen eignen sich ideal, um knappe Eindrücke wiederzugeben.
- Darüber hinaus nehmen auch in der impressionistischen Literatur Farben oder Lichteffekte eine besondere Rolle ein, sodass sich solche Texte häufig durch eine enorme Bildlichkeit der Darstellung auszeichnen: Dinge glitzen, funkeln, scheinen und werden in all ihren farblichen Facetten dargestellt (vgl. Synästhesie, Onomatopoesie).
- Hinweis: Impressionistische Literatur kann deshalb als ein Bindeglied zwischen Naturalismus und Symbolismus betrachtet werden. Der Naturalismus war darum bemüht, die Wirklichkeit der Dinge darzustellen, wohingegen der Symbolismus ins Traumhafte gleitet. Folglich steht der Impressionismus, welcher einzelne Eindrücke sowie Empfindungen in den Vordergrund stellt, gewissermaßen zwischen diesen beiden Strömungen.
Übersicht: Die Merkmale des Impressionismus (Schwerpunkt: Musik)
- Auch in der Musik spricht man von dieser Strömung, wenngleich sie sich auch hier nur sehr unpräzise angeben lässt. Als Hauptvertreter ist hierbei Claude Debussy, ein französischer Komponist, zu nennen. Debussy selbst wehrte sich allerdings gegen diese Bezeichnung.
- Auch in der Musik steht der Versuch im Vordergrund, bestimmte Eindrücke sowie den Augenblick einzufangen. Demzufolge liegt das Augenmerk nicht auf der Form der Musik, sondern auf dem erzeugten Klangbild, das das Subjektive vermitteln soll.
- Kennzeichnend ist weiterhin, dass sich impressionistische Musik durch weiche Übergänge auszeichnet. Beispielsweise verlaufen in einer impressionistischen Oper innerhalb eines Aktes die meisten Übergänge äußerst fließend, sodass keine formal bedingten Pausen entstehen und das Werk in sich harmonisch erscheint, auch wenn es mitunter für unsere Hörgewohnheiten überraschend ist. Deshalb lassen sich die Werke kaum mit formalen Kriterien bestimmen.
Übersicht: Die Merkmale des Impressionismus (Schwerpunkt: Fotografie & Film)
- In der Fotografie sind es vor allem die sogenannten Piktorialisten, die dem Impressionismus zugerechnet werden können. Das erklärte Ziel war es auch hier, den Augenblick einzufangen und dabei symbolisch Gemütszustände abzubilden und sich somit von der einfachen Fotografie, die nur abbildet, zu entfernen.
- Charakteristisch ist für solche Fotos, dass sie aufgrund der Unschärfe sowie ihrer Grobheit durchaus an die Malerei erinnern. Die Momentaufnahme, die der Malerei zu Eigen ist, lässt sich auch hier ausmachen, wobei viele Fotografien an einen zufälligen Schnappschuss erinnern.
- Der impressionistische Film orientierte sich grundsätzlich an den Merkmalen, die für die Malerei sowie die Musik gelten. Es wurde versucht, sich von der Wirklichkeit zu lösen und verschiedene Eindrücke zu zeigen. Häufige Stilmittel waren demnach schnelle Schnitte, Einstellungswechsel sowie der Einsatz von Zeitraffer, Doppelbelichtung, Weichzeichner sowie eine ganz bewusste Unschärfe des Materials. Weiterhin sind die Protagonisten oftmals psychisch unstabil und die Erzählweise ist nicht linear. Ein bekanntes Beispiel ist Rien que les heures (1926) vom brasilianischen Regisseur Alberto Cavalcanti (siehe Video).
Impressionismus in der Malerei
Die wesentlichen Merkmale impressionistischer Malerei wurden in der obigen Übersicht bereits erläutert. Nachfolgend sollen diese Merkmale allerdings noch durch ausgewählte Beispiele, einzelne Besonderheiten und andere Auffälligkeiten in Bezug auf die Maltechnik ergänzt werden.
Wie beschrieben, geht die Bezeichnung der Strömung auf ein Bild von Claude Monet zurück, das er im Rahmen einer Ausstellung im Atelier von Nadar 1874 ausstellte. Dieses Bild verdeutlicht recht eindrücklich, auf welche wesentlichen Aspekte sich der Impressionismus konzentrierte: eine momentane Situation wird im Hier und Jetzt eingefangen, zumeist werden die Natur oder weite Räume gezeigt, wohingegen Darstellungen von Innenräumen seltener sind. Es werden Impressionen, also Eindrücke, gemalt, die die subjektive Empfindung des Künstlers zum Ausdruck bringen. Diese Momentaufnahme wird durch den hauptsächlichen Einsatz von Grundfarben leuchtend illustriert, wobei vor allem Bilder aus Strichen oder Punkten entsanden.
Diese Herangehensweise war allerdings auch im Jahr 1874, also als Monet und weitere Künstler ausstellten, nur bedingt neu. Zwar konzentrierten sich 1874 erstmalig so viele impressionistische Bilder dicht aufeinander, doch finden sich erste Ansätze bereits um 1860, wie etwa in Édouard Manets Musik in den Tuilerien (1862).
Édouard Manet, Musik in den Tuilerien, 1862, National Gallery, London (Ausschnitt)
Auf Manets Meisterwerk finden sich zahlreiche Merkmale, die später als typische Charakteristika des Impressionismus gelten sollten. Dabei wird eine Szene aus dem modernen Alltag dargestellt und kein überladenes Szenario, welches historische Ereignisse oder mythologische und religiöse Themen offenbart. Manet zeigt etwas Banales, das wie eine Momentaufnahme wirkt. Das ist typisch impressionistisch.
Das Werk ist, auch ein typisches Merkmal, im Freien entstanden und zeigt eine Gesellschaft unter Bäumen, also in der Natur. Weiterhin setzt es auf eine enorme Farbvielfalt und scheint beinahe zu leuchten. Diese Liebe zum Bunten ist es außerdem, die kennzeichnend für impressionistische Werke ist. So wird der Versuch unternommen, das natürliche Licht einzufangen, wobei Effekte von Schatten und Licht farbenfroh erscheinen.
Diese Herangehensweise steht im krassen Gegensatz zur gängigen Malerei jener Zeit. In dieser dominierten vor allem dunkle Farbtöne, die von zahlreichen Abstufungen in Grau und Braun dominiert wurden. Der Impressionismus setzt dieser Malerei das Bunte entgegen, was vor allem bei Claude Monet deutlich wird, der eine einzigartige Maltechnik entwickelte: die Malerei mit ungemischten Farben.
Claude Monet, Bordighera, 1884, Art Institute of Chicago (Ausschnitt)
Im obigen Beispiel scheinen die einzelnen Farbpunkte und Striche nebeneinander zu stehen und eben nicht durch großflächiges Auftragen der Farbe miteinander verbunden zu sein. Dieses Merkmal ist ebenso charakteristisch für die Kunst der Strömung. Auf die Spitze getrieben wurde ebendiese Technik im sogenannten Neoimpressionismus, der später auch als Pointillismus bezeichnet wurde.
Im Gegensatz zu den Vertretern des Impressionismus, die keine Abhandlungen und theoretischen Schriften über ihre Kunst anfertigten, hinterließen Paul Signac und Georges Seurat, welche als Hauptvertreter des Neoimpressionismus gelten, eine wissenschaftliche Abhandlung über ihre Kunst.
Charakteristisch ist hierfür, dass auf Linien und Striche nahezu verzichtet wird und ausschließlich Farbpunkte dicht an dicht nebeneinander stehen. Folglich muss der Betrachter, was zum Teil bereits für die vorherigen Werke des Impressionismus galt, das Werk aus der Distanz betrachten. Nur so ist es möglich, dass die einzelnen Punkte zu einem Kunstwerk verschwimmen und auch Gegenstände sichtbar werden.
Georges Seurat, Ein Sonntagnachmittag auf der Insel La Grande Jatte, 1884 – 1885, Metropolitan Museum of Art (Ausschnitt)
Auffällig ist hierbei, dass das Prinzip der impressionistischen Malerei gewissermaßen auf die Spitze getrieben wurde. Dieses Bild ist förmlich ein Mosaik aus reinen Grundfarben und leuchtet intensiv. Neoimpressionisten, aber auch schon Impressionisten, lehnten das Darstellen von Details ab, denn das würde ein genaues Zeichnen voraussetzen. Bei Seurats Werk verschwimmen die Objekte allerdings beinahe.
Dennoch: Impressionisten lehnten zwar Details ab, zeigen Empfindungen und alltägliche Momentaufnahmen und doch blieben sie der Perspektive und Raumaufteilung in der Malerei treu. Wege und Menschen werden am Horizont kleiner und darüber hinaus werden die grundsätzlichen Proportionen des Dargestellten gewahrt. Manchmal ist es nur erforderlich, einen Schritt zurück zu treten, um genau das erkennen zu können.
Vertreter impressionistischer Malerei
- Australien
- Charles Conder (1868–1909)
- Emanuel Phillips Fox (1865–1915)
- Florence Fuller (1867–1946)
- Frederick McCubbin (1855–1917)
- Tom Roberts (1856–1931)
- Clara Southern (1861–1940)
- Jane Sutherland (1853–1928)
- Arthur Ernest Streeton (1867–1943)
- Walter Withers (1854–1914)
- Belgien
- Hippolyte Boulenger (1837–1874)
- Emile Claus (1849–1924)
- James Ensor (1860–1949)
- Louis Artan de Saint Martin (1837–1890)
- Félicien Rops (1833–1898)
- Alfred Stevens (1823–1906)
- Guillaume Vogels (1836–1896)
- Dänemark
- Viggo Johansen (1851–1934)
- Peder Severin Krøyer (1841–1910)
- Carl Ludwig Locher (1851–1915)
- Theodor Philipsen (1840–1920)
- Laurits Anderson Ring (1854–1933)
- Christiano Möhri (1867–1945)
- Deutschland
- Otto Antoine (1865–1951)
- Hermann Bahner (1867-1938)
- Paul Baum (1859–1932)
- Klaus Bemmer (1921–1979)
- Ferdinand Brütt (1849 – 1936)
- Wilhelm Claudius (1854–1942)
- Lovis Corinth (1858–1925)
- Hans Dieter (1881–1968)
- Louis Eysen (1843–1899)
- Philipp Franck (1860–1944)
- Adolf Glatte (1866-1920)
- Karl Hagemeister (1848–1933)
- Theodor Hagen (1842–1919)
- Paul Klimsch (1868–1917)
- Minna Köhler-Roeber (1883-1957)
- Gotthardt Kuehl (1850-1915)
- Christian Landenberger (1862-1927)
- Max Liebermann (1847–1935)
- Richard Mund (1885–1968)
- Ernst Oppler (1867–1929)
- Richard Pietzsch (1872-1960)
- Hermann Pleuer (1863-1911)
- Leo Putz (1869–1940)
- Otto Reiniger (1863-1909)
- Christian Rohlfs (1849–1938)
- Johannes Rudolphi (1877–1950)
- Fritz Schider (1846–1907)
- Franz Skarbina (1849–1910)
- Maria Slavonazius (1865–1951)
- Max Slevogt (1868–1932)
- Erwin Starker (1872-1938)
- Robert Starlin (1867–1936)
- Robert Sterl (1867–1932)
- Wilhelm Trübner (1851–1917)
- Karl Walther (1905–1981)
- Albert Weisgerber (1878–1915)
- Fritz-Jürgen Wilthagen (1876–1956)
- Finnland
- Fanny Churberg (1845–1892)
- Albert Edelfelt (1854–1905)
- Akseli Gallen-Kallela (1865–1931)
- Victor Westerholm (1860–1919)
- Frankreich
- Frédéric Bazille (1841–1870)
- Eugène Boudin (1824–1898)
- Marie Bracquemond (1840–1916)
- Louis Édouard Joseph Braquaval (1854–1919)
- Gustave Caillebotte (1848–1894)
- Paul Cézanne (1839–1906)
- Edgar Degas (1834–1917)
- Paul Gauguin (1848–1903)
- Eva Gonzalès (1847–1883)
- Armand Guillaumin (1841–1927)
- Édouard Manet (1832–1883)
- Maxime Maufra (1861–1918)
- Claude Monet (1840–1926)
- Berthe Morisot (1841–1895)
- Camille Pissarro (1830–1903)
- Pierre-Auguste Renoir (1841–1919)
- Alfred Sisley (1839–1899)
- Großbritannien
- George Clausen (1852–1944)
- Wynford Dewhurst (1864–1941)
- Augustus Edwin John (1878–1961)
- Henry Herbert La Thangue (1859–1926)
- John Lavery (1856–1941)
- William Orpen (1878–1931)
- William MacTaggart (1835–1910)
- Philip Wilson Steer (1860–1942)
- James Abbott McNeill Whistler (1834–1903)
- Italien
- Giuseppe Abbati (1836–1868)
- Odoardo Borrani (1833–1905)
- Guglielmo Ciardi (1842–1917)
- Giovanni Fattori (1825–1908)
- Pietro Fragiacomo (1856–1922)
- Eugenio Gignous (1850–1906)
- Silvestro Lega (1826–1895)
- Giuseppe de Nittis (1846–1884)
- Andrea Pavanello (1842–1906)
- Daniele Ranzoni (1843–1889)
- Raffaello Sernesi (1838–1866)
- Telemaco Signorini (1835–1901)
- Niederlande
- Albertus Gerardus Bilders (1838–1865)
- George Hendrik Breitner (1857–1923)
- Paul Joseph Constantin Gabriël (1818–1903)
- Jacob Hendricus Maris (1838–1899)
- Willem Maris (1844–1910)
- Anton Mauve (1838–1888)
- Willem Roelofs (1822–1897)
- Jan Toorop (1858–1928)
- Johan Hendrik Weissenbruch (1824–1903)
- Willem de Zwart (1862–1931)
- Vincent Willem van Gogh (1853–1890)
- Norwegen
- Gunnar Berg (1863–1893)
- Thorolf Holmboe (1866–1935)
- Ludvik Peter Karsten (1876–1926)
- Elke Christie Kielland
- Christian Krohg (1852–1925)
- Kalle Løchen (1865–1893)
- Henrik Lund (1879–1935)
- Georg Anton Rasmussen (1842–1914)
- Otto Sinding (1842–1909)
- Frits Thaulow (1847–1906)
- Erik Werenskiold (1855–1938)
- Österreich
- Tina Blau-Lang (1845–1916)
- Theodor von Hörmann (1840–1895)
- Eugen Jettel (1845–1901)
- August von Pettenkofen (1822–1889)
- Rudolf Ribarz (1848–1904)
- Anton Romako (1832–1889)
- Emil Jakob Schindler (1842–1892)
- Carl Schuch (1846–1903)
- Olga Wisinger-Florian (1844–1926)
- Polen
- Aleksander Gierymski (1850–1901)
- Władysław Podkowiński (1866–1896)
- Rumänien
- Ion Andreescu (1850-1882)
- Nicolae Dărăscu (1883-1959)
- Nicolae Grigorescu (1838–1907)
- Ștefan Luchian (1868-1916)
- Gheorghe Petraşcu (1872-1949)
- Russland
- Lew Samoilowitsch Bakst (1866–1924)
- Alexander Nikolajewitsch Benua (1870–1960)
- Konstantin Iwanowitsch Gorbatoff (1876–1945)
- Igor Emmanuilowitsch Grabar (1871–1960)
- Konstantin Alexejewitsch Korowin (1861–1939)
- Isaak Iljitsch Lewitan (1860–1910)
- Wladimir Jegorowitsch Makowski (1846–1920)
- Wassili Grigorjewitsch Perow (1834–1882)
- Wassili Dmitrijewitsch Polenow (1844–1927)
- Illarion Michailowitsch Prjanischnikow (1840–1894)
- Walentin Alexandrowitsch Serow (1865–1911)
- Konstantin Andrejewitsch Somow (1869–1939)
- Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin (1842–1904)
- Sergei Arsenjewitsch Winogradow (1869–1938)
- Schweden
- Carl Fredrik Hill (1849–1911)
- Nils Edvard Kreuger (1858–1930)
- Karl Fredrik Nordström (1855–1923)
- Prinz Eugen Napoleon von Schweden (1865–1947)
- Anders Zorn (1860-1920)
- Schweiz
- François Bocion (1828–1890)
- Frank Buchser (1828–1890)
- Barthélemy Menn (1815–1893)
- Alexandre Perrier (1862–1936)
- Spanien
- Aureliano de Beruete (1845–1912)
- Francisco Domingo (1842–1920)
- Marià Fortuny (1838–1874)
- Francisco Gimeno Arasa (1858–1927)
- Carlos de Haes (1826–1898)
- Joaquim Mir (1873–1940)
- Ignacio Pinazo (1849–1916)
- Dario de Regoyos Valdes (1857–1913)
- Martín Rico y Ortega (1833–1908)
- Joaquín Sorolla (1863–1923)
- Tschechien
- Antonín Chittussi (1847-1891)
- Ludvík Kuba (1863–1956)
- Antonín Hudeček (1872-1941)
- František Kaván (1866–1941)
- František Kupka (1871-1957)
- Rudolf Kremlička (1886–1932)
- Otakar Lebeda (1877–1901)
- Václav Radimský (1867–1946)
- Antonín Slavíček (1870–1910)
- Ungarn
- Mihály Munkácsy (1844–1900)
- László Paál (1846–1879)
- Géza Mészöly (1844–1887)
- Pál Szinyei Merse (1845–1920)
- Károly Ferenczy (1862–1917)
- József Rippl-Rónai (1861–1927)
- USA
- Dennis Miller Bunker (1861–1890)
- Mary Cassatt (1844–1926)
- Frederick Carl Frieseke (1874–1939)
- William Merritt Chase (1849–1916)
- Childe Hassam (1859–1935)
- Willard Leroy Metcalf (1858–1925)
- Edward Henry Potthast (1857−1927)
- Theodore Robinson (1852–1896)
- John Singer Sargent (1856–1925)
- John Henry Twachtman (1853–1902)
- Julian Alden Weir (1852–1919)
Impressionismus in der Literatur
Der Impressionismus, der vor allem für die Strömung in der bildenden Kunst gilt, wurde allerdings auch in anderen Darstellungsformen nachgeahmt. Beispielhaft soll im Nachfolgenden gezeigt werden, inwiefern sich der Impressionismus auf die literarische Landschaft auswirkte, welche Merkmale die Literatur dieser Epoche aufwies und welche Vertreter oder Werke die Strömung deutlich machen.
Grundsätzlich greift die Literatur die wesentlichen Merkmale des Impressionismus auf: wesentlich ist also, dass Empfindungen und Eindrücke (Impressionen) festgehalten werden. Es geht hierbei weniger um das Darstellen der Wirklichkeit, als um das, was der Dichter im Augenblick auf- und wahrnimmt.
In der Malerei wurde diese Flüchtigkeit des Moments durch Farbnuancen realisiert, die beinahe zu verschwimmen drohen. In der Literatur sind es Eindrücke, Gedanken sowie Gefühle, die in einzelnen Wörtern, Wortfolgen und teilweise auch Sätzen aneinandergereiht werden. So stellte auch das Literarische eine Welt dar, wie sie sich im Augenblick für den Betrachter auftat. Schauen wir auf ein Beispiel:
Sonnenweiße Stromesflut,
Sonnenstiller Morgenfriede,
Der auf Baum und Beeten ruht –
Flussüberwärts singt eine Nachtigall.
Im obigen Beispiel, der zweiten Strophe aus Detlev von Liliencrons Gedicht Schöne Junitage, werden vornehmlich Impressionen gereiht. Die ersten drei Verszeilen bestehen grundsätzlich aus je einem Adjektiv und einem Nomen, das beschrieben wird. Noch deutlicher wird diese Wiedergabe der Moments durch den Einsatz von Okkasionalismen, die den Anfang der Strophe bestimmen (vgl. Neologismus).
Der Versuch, diese flüchtigen Eindrücke des lyrischen Ichs zu Papier zu bringen, findet sich allerdings nicht nur in der Lyrik, sondern gleichermaßen in der Prosa. Beispiele sind der Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1908) von Rainer Maria Rilke oder auch die Novelle Leutnant Gustl (1900) des österreichischen Erzählers und Dramatikers Arthur Schnitzler.
Die Aufzeichnungen Rilkes bestehen aus 71 Tagebucheinträgen des Protagonisten Malte Laurids Brigge. Das Werk kennt keinen typischen Erzähler (vgl. Erzählperspektive) und hat darüber hinaus keine durchgängige Handlung. Vielmehr wird versucht, die Impressionen und inneren Konflikte des Romanhelden durch einzelne und flüchtige Aufzeichnungen nachzuahmen. Ähnlich verhält es sich beim Leutnant Gustl. Schnitzler verwendete hierbei ausschließlich den inneren Monolog, wodurch die Eindrücke des Protagonisten lediglich im Selbstgespräch reflektiert und wiedergegeben werden.
Typische Formen des Impressionismus in der Literatur sind also vor allem kurz oder zeichnen sich durch eine Aneinanderreihung von flüchtigen Eindrücken aus. Folglich ist auch die Lyrik eine beliebte Gattung jener Zeit. Häufige Textsorten sind die Skizzen, Novellen, Einakter oder auch Tagebucheinträge.
Vertreter impressionistischer Literatur
- Deutschland
- Max Dauthendey (1867–1918)
- Richard Dehmel (1863–1920)
- Stefan George (1868–1933)
- Eduard von Keyserling (1855–1918)
- Detlev von Liliencron (1844–1909)
- Arthur Schnitzler (1862–1931)
- Stefan Zweig (1881–1942)
- Rainer Maria Rilke (1875–1926)
- Frankreich
- Charles Baudelaire (1821–1867)
- Stéphane Mallarmé (1842–1898)
- Marcel Proust (1871–1922)
- Arthur Rimbaud (1854–1891)
- Paul Verlaine (1844–1896)
- Tschechien
- Antonín Sova (1864–1928)
- Dänemark
- Herman Bang (1857–1912)
- Jens Peter Jacobsen (1847–1885)
- Als Impressionismus wird eine Strömung der Kunstgeschichte bezeichnet, die vor allem in der bildenden Kunst ausgeprägt ist. Allerdings finden sich impressionistische Tendenzen darüber hinaus in Literatur, Musik, Film und außerdem in der Fotografie.
- All diesen Künsten und Darstellungsformen ist gemein, dass impressionistische Künstler versuchten, den Augenblick einzufangen, also Momentaufnahmen zu kreieren, und zwar so, wie dieser empfunden wurde. Es ging also nicht in erster Linie um eine Darstellung der Wirklichkeit, sondern darum, dass Betrachtete so darzustellen, wie es im Augenblick wahrgenommen wurde.
- In der Malerei sind es reine Striche, die nebeneinander gesetzt werden und ineinander verschwimmen und somit Flüchtigkeit vermitteln; in der Literatur finden sich vor allem gereihte Sinneseindrücke; in der Musik iegt das Augenmerk nicht auf der Form, sondern auf dem erzeugten Klangbild, das das Subjektive vermitteln sollte; wobei Film und Fotografie darauf bedacht waren, das Augenblickliche einzufangen und nahezu schnappschussartig wirkten.