Heißt es nun Athmosphäre oder Atmosphäre im Deutschen? Kurzum: Atmosphäre ist korrekt. Dennoch macht es uns das feminine Nomen schwer und gilt als rechtschreiblich schwierig. Das hat vor allem eine assoziative Ursache, liegt also an den gedanklichen Verknüpfungen zu ähnlich klingenden Wörtern. Viele Begriffe sind uns geläufig, in denen – anders als hier – ein h auf das t folgt, wie etwa in Anakoluth, Antithese, Diphthong oder auch Dithyrambus.
Das Nomen Atmosphäre findet seinen sprachlichen Ursprung in zwei zusammengesetzten Substantiven der griechischen Sprache, welche in der obigen Infobox angeführt wurden. Dabei ist leicht zu erkennen, dass im ersten Wortteil atmós (griech. Dunst) kein zusätzliches h vorhanden ist. Da es sich um ein übernommenes Fremdwort handelt, entfällt auch im deutschen Atmosphäre der zusätzliche Konsonant.
Die falsche Schreibweise geht auf eine inhaltliche Herleitung von benachbarten Wörtern zurück. Sie ist somit semantischer Natur. Wir kennen viele Begriffe, in denen das t mit angeschlossenem h dazu gehört, wie etwa in Athen, dem Schauplatz der antiken Dionysien.
Auch der Athlet sprintet mit zusätzlichem h im Wort. Mitten in Namen kann das th genauso auftreten. Ein bekanntes Beispiel ist etwa der titelgebende Protagonist aus dem Ideendrama Nathan der Weise, der uns vor allem aus der Ringparabel bekannt ist.
Besonders wichtig ist es deshalb, eine schlüssige sowie inhaltliche Herleitung zu verinnerlichen, um sich nicht von ähnlich klingenden Wörtern in die Irre führen zu lassen. Denken wir besser an das Wort atmen; denn die Atmosphäre enthält genau das Luftgemisch, das wir auf der Erde zum Leben brauchen und wird, ebenso wie das Verb, nicht mit th geschrieben. Allein Atmosphäre ist somit korrekt.
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Verbreitung von Athmosphäre und Atmosphäre
Im Zusammenhang mit der Schreibweise eines Wortes, ist es spannend, einmal auf die Verbreitung der fehlerhaften Schreibung zu schauen. So können wir uns vor Augen führen, ob das Wort zu den schwierigen Wörtern unserer Sprache gehört.
Dafür lässt sich eine Analyse mittels Google Trends durchführen. Hier können verschiedene Begriffe aufgrund ihrer Suchhäufigkeit bei der Suchmaschine Google miteinander verglichen werden. So lässt sich ablesen, wie oft ein Begriff im Vergleich zu anderen gesucht wird.
Die Annahme ist, dass ein Wort, das rechtschreiblich schwierig ist, auch häufig „falsch“ gesucht wird. Ist ein Wort geläufig und bereitet keine Probleme, sollten Suchanfragen mit falscher Schreibweise eher selten sein oder auf Tippfehlern beruhen. Stellen wir dafür einmal die Wörter Athmosphäre und Atmosphäre gegenüber.
▶ Vereitlung bei Google Trends prüfen.
Die obige Trendanalyse zeigt, dass der Fehler zwar gemacht wird, aber lediglich ein Zehntel aller Suchanfragen auf die falsche Schreibweise entfallen. Demnach ist der Fehler selten.
Darüber hinaus fällt auf, dass die falsche Schreibung innerhalb der Suchanfrage immer seltener wird. Allerdings ist nicht ersichtlich ist, warum es sich in diesem Fall so verhält.
Es könnte daran liegen, dass die Suchmaschine seit einigen Jahren einen Vorschlag zur korrekten Schreibung macht, wenn der Besucher eine falsche Form in den Suchschlitz wirft. Unterm Strich bleibt es allerdings dabei: ja, der Fehler wird gemacht, aber er ist nicht so verbreitet, wie etwa die falschen Schreibweisen pieksen / piksen, Sunnyboy / Sonnyboy oder Reflektion / Reflexion.
Beispiele mit korrekter Schreibweise
Komplizierte Begriffe und rechtschreiblich schwierige Wörter lassen sich am besten verinnerlichen, wenn sie häufig korrekt gelesen werden. Deshalb sollen einige Beispielsätze, die das Wort richtig verwenden, den Abschluss des Beitrags bilden.
Nicht nur Planeten, sondern auch manche Monde, wie etwa der Saturnmond Titan, habe eine dichte Atmosphäre.
Die Atmosphäre bei Julias Geburtstagsparty war gigantisch.