Satzglieder

Als Satzglieder werden in der Grammatik die Bestandteile des Satzes bezeichnet, die man gemeinsam umstellen kann und die somit stets zusammenbleiben. Das Satzglied besteht aus einem oder mehreren Wörtern. Es kann innerhalb eines Satzes verschoben werden, wobei der Satz grammatisch korrekt bleibt. Das bedeutet, dass Wörter ein Satzglied bilden, die nur zusammen verschoben werden können.

Im Deutschen gibt es vier Satzglieder: Subjekt, Prädikat, Objekt sowie die Adverbialbestimmungen. Diese vier Satzglieder können allerdings noch in verschiedene Arten unterteilt werden.

Sämtliche Satzglieder lassen sich durch die Verschiebeprobe, auch Umstellprobe, erkennen und anschließend mit Satzfragen sowie Fragewörtern eindeutig bestimmen.

Übersicht der Satzglieder

Satzkern
(Diese Satzglieder sind in fast jedem Satz enthalten.)
Satzglied Fragewort Beispielsatz & Frage
Subjekt Wer oder was handelt?
  • Peter schießt ein Tor.

  • Frage: Wer schießt ein Tor?
  • Antwort: Peter.
Prädikat Was tut das Subjekt?
  • Peter schießt ein Tor.

  • Frage: Was tut Peter?
  • Antwort: schießt.
Satzergänzung
(Diese Satzglieder können den Satzkern erweitern.)
Satzglied Fragewort Beispielsatz & Frage
Akkusativobjekt Wen?, Was?
  • Peter schießt ein Tor.

  • Frage: Was schießt Peter?
  • Antwort: ein Tor.
Dativobjekt Wem?
  • Rebekka glaubt ihm.

  • Frage: Wem glaubt Rebekka?
  • Antwort: ihm.
Genitivobjekt Wessen?
  • Wir gedenken der Toten.

  • Frage: Wessen gedenken wir?
  • Antwort: der Toten.
Lokaladverbial Wo?, Woher?, Wohin?
  • Sie fährt in die Berge.

  • Frage: Wohin fährt sie?
  • Antwort: in die Berge.
Temporaladverbial Wann?, Wie lange? Wie oft?
  • Wir fahren um 6 Uhr.

  • Frage: Wann fahren wir?
  • Antwort: um 6 Uhr.
Modaladverbial Wie?, Auf welche Weise?, Womit?, Wodurch?
  • Sie kommt mit der Bahn.

  • Frage: Wie kommt sie?
  • Antwort: mit der Bahn.
Kausaladverbial Warum?, Weshalb?, Wozu?
  • Martin weinte wegen einer Verletzung.

  • Frage: Weshalb weinte Martin?
  • Antwort: Wegen einer Verletzung.
Hinweis: In der obigen Übersicht wurde versucht, möglichst eindeutige Sätze zu bilden. Grundsätzlich gibt es aber viele verschiedene Möglichkeiten, die Satzglieder anzuordnen. Weitere Erklärungen findest du im Folgenden.

Was ist ein Satzglied?

Im Deutschen gibt es Wortarten und Satzglieder. Dabei gilt, dass sich jedes Wort einer der zehn Wortarten zuordnen lässt und somit fast immer der gleichen Wortart angehört. Um ein Wort einer Wortart zuzuordnen, schauen wir auf die Eigenschaften des Wortes.

Diese Eigenschaften sind bei jeder Wortart unterschiedlich. Wortarten sind also Wörter mit einer ganz bestimmten Fähigkeit. Beispielsweise stellen Verben Tätigkeiten dar, wie etwa laufen, sitzen oder schlafen und Nomen sind Dinge, Sachverhalte oder Lebewesen, wie Tisch oder Maulwurf. Nomen und Verben sind Wortarten und davon gibt es zehn verschiedene im Deutschen, denen sich alle Wörter zuordnen lassen.

Satzglieder sind anders. Hierbei geht es darum, welche Aufgabe oder Funktion ein Wort oder eine Wortgruppe in einem Satz erfüllt. Somit kann ein Wort in einem Satz ein ganz bestimmtes Satzglied sein und in einem anderen Satz eine andere Aufgabe übernehmen und dann ein ganz anderes Satzglied sein. Schauen wir auf ein Beispiel:


Die
Katze
frisst
einen
kleinen
Fisch.

Der obige Beispielsatz besteht aus sechs Wörtern. Diese lassen sich mühelos einer der zehn Wortarten im Deutschen zuordnen. Dabei sind die und einen Artikel, Katze und Fisch Nomen, wobei frisst ein finites Verb und kleinen ein Adjektiv ist. So weit, so gut.

Schauen wir nun, aus wie vielen Satzgliedern der obige Beispiel-Satz besteht und welche Aufgaben die Satzglieder im Satz übernehmen.

Der Satz besteht aus drei Satzgliedern. Am Anfang steht das Subjekt, danach folgt das Prädikat und an der letzten Stelle steht ein Objekt. Dass es sich hier tatsächlich um Satzglieder handelt, die Wörter und Wortgruppen also zusammengehören, können wir nun mittels Verschiebung, auch als Umstellung bezeichnet, überprüfen.

Hinweis: Die Umstellprobe ist eine sichere Methode, um herauszufinden, ob eine Wortgruppe oder ein Wort tatsächlich ein Satzglied ist. Dabei bildet das Prädikat eine Ausnahme. Die Stellung des Prädikats steht fest. Jedenfalls dann, wenn die Satzart des Satzes erhalten bleiben soll (vgl. Aussagesatz).

Umstellprobe

Es gilt, dass sich Satzglieder in einem Satz verschieben lassen, wobei der Satz grammatisch korrekt bleibt. Wortgruppen, die nicht richtig eingeordnet wurden, lassen sich nicht beliebig verschieben.

Grundsätzlich lassen sich also alle Satzglieder umstellen, wobei die Position eines Prädikats festgelegt ist. Alle anderen Glieder können wir bei richtiger Bestimmung hin und her schieben. Wenn die Position des Prädikats aber vorgegeben ist, müssten sich in unserem Beispiel Subjekt und Objekt vertauschen lassen. Versuchen wir das einmal!


Die
Katze
frisst
einen
kleinen
Fisch.

Einen
kleinen
Fisch
frisst
die
Katze.

Im ersten Satz werden die Satzglieder als Subjekt, Prädikat, Objekt (kurz: SPO) angeordnet. Im zweiten ist die Stellung der Satzglieder OPS. Dennoch bleibt der Satz grammatisch korrekt und somit die Satzaussage erhalten. Die Satzglieder ließen sich also umstellen.

Es handelt sich bei der Einteilungen also um Satzglieder. Beispielhaft möchten wir zeigen, dass eine falsche Zuweisung der Satzglieder eben nicht möglich ist. Der Satz ist dann grammatisch falsch.


 FALSCH:
Einen
kleinen
frisst
die
Katze
Fisch.

<strong>Noch Fragen</strong> zum Unterschied von Satzgliedern und Wortarten?
Für Schüler ist es oft schwierig, Satzglieder von Wortarten zu unterscheiden. Das ist in einigen Fällen gar nicht schlimm, sorgt aber in anderen Fällen zu gravierenden Fehlern und Folgefehlern bei der Bestimmung.


Mit Wortarten lassen sich die Wörter unserer Sprache kategorisieren, also einteilen. Wortarten sind Wörter mit einer bestimmten Fähigkeit. So stellen Verben beispielsweise Tätigkeiten dar, wie etwa laufen, sitzen oder warten.

Nomen repräsentieren konkrete oder abstrakte Dinge, wie Tisch, Bus oder Liebe, wohingegen als Interjektion alle Ausrufeworte wie peng, huch oder auch aua bezeichnet werden. Insgesamt gibt es zehn Wortarten und jedes Wort unserer Sprache lässt sich diesen zuordnen.


Als Satzglieder werden die Bestandteile eines Satzes bezeichnet, in die sich dieser zerlegen lässt. Satzglieder bleiben als Einheit erhalten und können aus mehreren Wörtern, die alle einer der zehn Wortarten angehören, bestehen.

Um zu verdeutlichen, dass sich die einzelnen Satzglieder beliebig in einem Satz umstellen lassen, können wir auf einen Beispielsatz schauen. Nehmen wir dafür den Satz:„Greta schreibt ihrer Freundin einen Brief.“ und sortieren die Satzglieder neu. Die Position des Prädikats bleibt übrigens immer gleich.


    Subjekt     Prädikat     Dativobjekt     Akkusativobjekt
Umstellung der Satzglieder (Umstellprobe)
Greta schreibt ihrer Freundin einen Brief.
Ihrer Freundin schreibt Greta einen Brief.
Einen Brief schreibt Greta ihrer Freundin.
Hinweis: Der Satz wurde mehrmals umgestellt. Dabei wurde ersichtlich, dass sich zwar die einzelnen Satzglieder umstellen lassen, aber einige Wörter stets zusammen bleiben. Folglich lassen sich die Satzglieder umstellen, wodurch wir zusammengehörige Wörter als Satzglieder identifizieren können. Allerdings lassen sich eben nicht alle Wörter (Wortarten) in eine beliebige Reihenfolge bringen.
Wir merken uns, dass sich die Satzglieder innerhalb eines Satzes fast beliebig verschieben lassen. Haben wir die einzelnen Wörter oder Wortgruppen falsch eingeteilt, merken wir bei der Umstellprobe, dass ein Fehler gemacht wurde. Für diese Probe ist es noch unerheblich, welche Aufgaben oder Bedeutung die Satzglieder haben. Diese Aufgaben schauen wir uns aber im Folgenden an.

Satzglieder bestimmen

Die verschiedenen Satzglieder in einem Satz haben unterschiedliche Aufgaben und Funktionen. Um nun ein Satzglied zu bestimmen, können wir eine Frage an den Satz stellen. Die Antwort darauf erlaubt es uns, das jeweilige Satzglied zu bestimmen.

Wir erinnern uns, dass es 4 verschiedene Satzglieder im Deutschen gibt: Subjekt, Prädikat, Objekt und Adverbialbestimmung. Objekte und Adverbialbestimmungen unterteilen sich dann noch in verschiedene Unterarten. Deshalb beginnen wir mit Subjekt und Prädikat.

Subjekt & Prädikat

Subjekt und Prädikat sind die wichtigsten Bestandteile eines Satzes und jeder Satz beinhaltet sie. Sie bilden die kleinste sinnvolle Einheit in einem Satz und werden deshalb als Satzkern bezeichnet. Ein Satz, der nur aus diesen beiden Satzgliedern besteht, wird deshalb auch als Minimalsatz oder Satzminimum bezeichnet. Weniger geht nicht.


Die
Katze
frisst.

Das Subjekt ist die Sache im Satz, die etwas tut oder erleidet. Wir können es erfragen, indem wir die Frage stellen „Wer oder was tut oder erleidet etwas?“. Im Beispiel fragen wir also, „Wer oder was frisst?“. Die Antwort ist:„Die Katze“, was somit das Subjekt ist.


Wer/Was tut/erleidet etwas?
Antwort: Subjekt


Das Prädikat sagt nun aus, was das Subjekt tut oder erleidet. Auch dieses lässt sich erfragen, indem wir fragen, was jemand (oder etwas) tut oder erleidet. Die Frage lautet also:„Was tut die Katze?“ und die Antwort ist:„Sie frisst.“ – somit ist frisst das Prädikat.


Was tut das Subjekt?
Antwort: Prädikat


Merke! Subjekt und Prädikat sind die wichtigsten Bestandteile in einem Satz, denn ohne die beiden ist das Ganze kein Satz, sondern allenfalls ein Ausruf oder eine Überschrift. Deshalb ist es auch sinnvoll, diese beiden zuerst zu bestimmen und erst danach die anderen Satzglieder zu erfragen.

Objekt

Nun können Subjekt und Prädikat zwar einen einfachen Satz bilden, aber manchmal soll dieser um zusätzliche Informationen ergänzt werden. Diese Information kann unter anderem das Objekt liefern, weshalb es auch als Satzergänzung bezeichnet wird.

Wir wissen bisher, dass ein Prädikat immer eine Handlung beinhaltet und uns zeigt, was das Subjekt in einem Satz tut. Das Objekt ist das Ziel dieser Handlung. Man könnte sogar sagen, dass Prädikate zeigen, was das Subjekt mit dem Objekt tut. Diese Vereinfachung ist zwar nicht immer richtig, reicht uns aber für den Anfang.


Die
Katze
frisst
einen
kleinen
Fisch.

Das Objekt ist eine Ergänzung, welche gewissermaßen das Ziel der Handlung ist, die vom Prädikat benannt wird. Man spricht deshalb auch davon, dass das Objekt vom Prädikat gefordert wird. Darüber hinaus kann das Objekt den Minimalsatz aus Subjekt und Prädikat vervollständigen. Auch das Objekt lässt sich erfragen.

Dies ist schwieriger, als es bei Subjekt und Prädikat der Fall ist. Das liegt daran, dass es vier verschiedene Objekte im Deutschen gibt. Wir müssen folglich vier Fragen an unseren Satz stellen, um zu prüfen, welches Objekt verwendet wird. Wir unterscheiden in Genitiv-, Dativ-, Akkusativ- und Präpositionalobjekt. Dazu aber später mehr.

Die Ergänzung, die das Ziel des Prädikats sein könnte, wäre im obigen Beispiel, was die Katze frisst. Wir fragen für dieses Beispiel mit Wen? oder Was? danach. Die Frage lautet also:„Wen oder was frisst die Katze?“ und die Antwort lautet:„Einen kleinen Fisch.“ – also ist einen kleinen Fisch. das Objekt in unserem Beispielsatz.

Wir erfragen das Objekt also meistens folgendermaßen:


Fragewort + Prädikat + Subjekt?
Antwort: Objekt


<strong>Übersicht</strong> der Fragewörter verschiedener Objekte.
Objekte Mögliche Fragewörter
Genitivobjekt
  • Wessen?
Dativobjekt
  • Wem?
Akkusativobjekt
  • Wen? oder Was?
Präpositionalobjekt
Hinweis: Eine genaue Erläuterung zum Gebrauch dieser Fragewörter sowie zahlreiche Beispiele finden sich im Abschnitt zum jeweiligen Objekt. Wenn es also Unsicherheiten gibt, wie diese Fragewörter gebraucht werden, lies einfach den Beitrag bis zum Ende.
Hinweis: Die Frage, um das Objekt richtig zu bestimmen, richtet sich danach, in welchem Fall (Kasus) das Objekt steht. Der Kasus des Objektes wird direkt durch das Prädikat bestimmt, teils durch eine Präposition, die vom Prädikat gefordert wird und in seltenen Fällen auch durch ein Adjektiv (vgl. Valenz). In der Regel reicht unser Sprachgefühl aus, um die richtige Frage zu formulieren. Die Objektfragen erläutern wir im nachfolgenden Abschnitt.

Objektarten

Im Deutschen gibt es drei Objektarten: Genitivobjekt, Dativobjekt und Akkusativobjekt. Darüber hinaus gibt es noch das Präpositionalobjekt. Hierbei wird das Objekt aus mehreren Wörtern gebildet, von denen das erste eine Präposition ist. Je nach vorangestellter Präposition, steht das Objekt dann aber entweder im Dativ oder im Akkusativ.

Wie beschrieben, ist das Objekt eine sogenannte Satzergänzung, die vom Prädikat gefordert wird und das Ziel der Handlung, die das Prädikat enthält. Manche Sätze brauchen kein Objekt, andere benötigen es unbedingt und sind ansonsten unvollständig.

Akkusativobjekt

Das Akkusativobjekt ist ein Objekt, das im Akkusativ steht. Es wird entweder aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder auch einem Pronomen gebildet. Die Begleiter der Nomen und Pronomen, wie etwa Artikel oder Adjektive, sind stets ein Teil des Satzglieds. Das Akkusativobjekt wird mit Wen oder Was? erfragt.


Die
Katze
frisst
einen
kleinen
Fisch.

Das Akkusativobjekt wird mit Wen? oder Was? erfragt. Hier fragen wir also:„Wen oder was frisst die Katze?“ und können daraus ableiten, dass einen kleinen Fisch das Objekt sein muss. Und da es sich auf ebendiese Weise erfragen lässt, ist es ein Akkusativobjekt.


Wen/Was + Prädikat + Subjekt?
Antwort: Akkusativobjekt


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Akkusativobjekt-Beispiele.
    Subjekt     Prädikat     Akkusativobjekt

Beispielsatz Frage
Die Maus isst den Käse. Was isst die Maus?
Ich liebe dich. Wen liebe ich?
Das Mädchen spielt Handball. Was spielt das Mädchen?
Schüler und Lehrer haben Ferien Was haben Schüler und Lehrer?
Wir genießen unseren Urlaub. Was genießen wir?
Basti besucht seinen Kumpel. Wen besucht Basti?
Hinweis: Das Akkusativobjekt ist das häufigste Objekt, das sich in deutschen Sätzen ausmachen lässt. Über zwei Drittel aller Objekte im Deutschen fallen darunter. Deshalb führt es die Übersicht an und wurde zuerst erklärt. Das Akkusativobjekt erfragt man, indem man als Fragewort Wen? / Was? nutzt.

Dativobjekt

Das Dativobjekt ist ein Objekt, das im Dativ steht. Es wird entweder aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder auch einem Pronomen gebildet. Die Begleiter der Nomen und Pronomen, wie etwa Artikel oder Adjektive, sind stets ein Teil des Satzglieds. Das Dativobjekt wird mit Wem? und selten mit Welcher Sache? erfragt.


Paula
glaubt
dem
Reiseführer.

Wir wissen, dass das Dativobjekt mit Wem? erfragt wird. Wir stellen also die folgende Frage an unseren Beispielsatz:„Wem glaubt Paula?“ und erhalten als Antwort:„dem Reiseführer.“ und daraus lässt sich ableiten, dass es sich um das Dativobjekt des Satzes handelt.


Wem + Prädikat + Subjekt?
Antwort: Dativobjekt


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Dativobjekt-Beispiele.
    Subjekt     Prädikat     Dativobjekt

Beispielsatz Frage
Ich helfe ihm. Wem helfe ich?
Hannah antwortet dem alten Mann. Wem antwortet Hannah?
Das Auto gehört meinen Nachbarn. Wem gehört das Auto?
Magdalena ähnelt ihrem Vater Wem ähnelt Magdalena?
Hannes will Vivian helfen Wem will Hannes helfen?
Sie verzeiht ihrem Mann. Wem verzeiht sie?
Hinweis: Das Dativobjekt ist neben dem Akkusativobjekt das häufigste Objekt im Deutschen. Wenn man das Dativobjekt eines Satzes erfragen will, fragt man entweder Wem? oder Welcher Sache?.

Genitivobjekt

Das Genitivobjekt ist ein Objekt, das im Genitiv steht. Es wird aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder einem Pronomen gebildet. Die Begleiter der Nomen und Pronomen, wie beispielsweise Artikel oder Adjektive, sind stets ein Teil des Satzglieds. Das Genitivobjekt wird mit Wessen? erfragt.


Wir
gedenken
der
Verstorbenen.

Erfragen wir die Satzglieder im obigen Beispiel. Wir fragen, Wer oder was handelt? und erhalten als Antwort das Subjekt Wir, stellen wir nun die Frage, Was wir tun?, erhalten wir das Prädikat gedenken als Antwort. Fragen wir nun Wessen gedenken wir?, erhalten wir darauf die Antwort der Verstorbenen. Hierbei handelt es sich also um das Genitivobjekt des Satzes, da es sich mit Wessen? erfragen lässt.


Wessen + Prädikat + Subjekt?
Antwort: Genitivobjekt


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Genitivobjekt-Beispiele.
    Subjekt     Prädikat     Genitivobjekt

Beispielsatz Frage
Er schämte sich seiner Herkunft. Wessen schämte er sich?
Rebekka entledigte sich des unnötigen Gepäcks. Wessen entledigte sich Rebekka?
Der Wahlleiter enthielt sich seiner Stimme. Wessen enthielt sich der Wahlleiter?
Ich freue mich des Lebens. Wessen freue ich mich?
Er rühmte sich guter Taten. Wessen rühmte er sich?
Hinweis: In der Regel fällt es den meisten Schülern und Studenten sehr leicht, das Akkusativ- und Dativobjekt zu bestimmen. Die meisten haben allerdings Schwierigkeiten beim Genitivobjekt. Zwar ist dieses nicht so häufig vertreten, wie die anderen Objektarten, doch mitunter taucht es eben auf. Hierbei kann es hilfreich sein, sich die Artikel des jeweiligen Nomens genau anzuschauen. Diese verraten meist, ob es im Genitiv steht (→ zur Genitiv-Übersicht).

Präpositionalobjekt

Das Präpositionalobjekt ist ein Objekt, das im Akkusativ oder im Dativ steht. Es unterscheidet sich von den anderen Objekten, da der Kasus des Objekts von einer Präposition bestimmt wird. Es gibt Verben, die stets mit einer Präposition zusammen verwendet werden. Bildet ein solches Verb das Prädikat, ist das Objekt, das auf die geforderte Präposition folgt, ein präpositionales Objekt.


Die
Schüler
sprechen
über
den
Lehrer.

Versuchen wir nun, das Objekt zu erfragen, wird uns auffallen, dass eine solche Frage immer nur mit der Präposition formuliert werden kann. Im Beispiel ist das Wort über eine Präposition, die unmittelbar vom Verb gefordert wird. Verben aus dem Wortfeld sprechen werden nämlich fast immer mit den Präpositionen von oder über verwendet, wie etwa erzählen von, sprechen über, berichten von

Da die Präposition unmittelbar vom Verb im Prädikat gefordert wird, muss sie auch ein Teil unserer Frage sein. Wir könnten also fragen Über wen sprechen die Schüler? und würden dann als Antwort das präpositionale Objekt über den Lehrer erhalten. Dieses steht hierbei im Akkusativ, da es sich mit der Präposition und Wen? oder Was? erfragen ließ. Das Präpositionalobjekt kann auch im Dativ stehen.


Susi
erzählt
von
ihrem
Mann.

Auch in diesem Beispielsatz steckt ein präpositionales Objekt. Wer versucht, das Objekt im Beispiel zu erfragen, muss abermals eine Frage stellen, die von einer Präposition eingeleitet wird. Wir fragen also:„Von wem erzählt Susi?“ und erhalten darauf als Antwort das Präpositionalobjekt von ihrem Mann, das hierbei im Dativ steht.


Präposition + Fragewort + Prädikat + Subjekt?
Antwort: Präp.objekt


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Präpositionalobjekt-Beispiele.
    Subjekt     Prädikat     Präpositionalobjekt

Beispielsatz Frage
Lena wartet auf den Bus. Auf was wartet Lena?
Die Kinder erzählen von der Reise. Von wem erzählen die Kinder?
Der Sommer riecht nach Blumen. Nach was riecht der Sommer?
Sie zweifelt an der Geschichte. An was zeifelt sie?
Der Großvater leidet an einer Krankheit. An was leidet der Großvater?
Hinweis: Das Präpositionaleobjekt gibt es häufig im Deutschen. Wichtig ist, dass es immer im Akkusativ oder Dativ steht. Oftmals wird diese Objektart mit den Adverbialbestimmungen verwechselt, da diese auch von einer Präposition eingeleitet werden können. Im Unterschied zum präpositionalen Objekt, lässt sich diese allerdings austauschen, wobei der grundsätzliche Satzsinn erhalten bleibt. Würde man aber die Präposition, die das Präpositionalobjekt einleitet, tauschen oder weglassen, wäre der Satz inhaltlich nicht mehr korrekt.

Mehrere Objekte

Bisher wurden die Beispiele aus einem Subjekt, einem Prädikat sowie einem Objekt gebildet. Mitunter tauchen allerdings auch noch andere Satzglieder auf, wobei auch mehrere Objekte vorkommen können. Aber auch diese lassen mit den vorherigen Fragen bestimmen.

Wenn in einem Satz mehrere Objekte vorkommen, was im Deutschen sehr oft passiert, handelt es sich recht oft um eine Kombination aus Akkusativobjekt und Dativobjekt. Natürlich sind aber auch andere Kombinationen möglich. Schauen wir auf einen Beispielsatz:


Ich
gebe
dir
einen
Stift.

Im Beispielsatz gibt es das Subjekt, ein Prädikat sowie zwei Objekte. Wir fragen:„Wem gebe ich einen Stift?“ und erhalten als Antwort das Dativobjekt dir. Weiterhin können wir fragen:„Was gebe ich dir?“ und bekommen zur Antwort das Akkusativobjekt einen Stift. Die Fragen bleiben also identisch – auch bei mehreren Objekten im Satz.

Lediglich unsere vereinfachte Fragestellung verändert sich ein wenig. Wir erfragen die Objekte, wenn es mehrere im Satz gibt, nämlich mit den anderen Bestandteilen des Satzes gemeinsam. Das bedeutet für unsere obige Darstellung das Folgende:


Fragewort + Prädikat + Subjekt + Sonstiges?
Antwort: Objekt


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Sätze mit mehreren Objekten.
    S.     P.     Akkusativ     Dativ     Genitiv     PräpO.

Beispielsatz Frage
Der Anwalt klagte die Verbrecher des Mordes an.
  • Akkusativ Wen klagt der Anwalt des Mordes an?
  • Genitiv: Wessen klagt der Anwalt die Verbecher an?
Die Kinder erzählen ihren Eltern von der Busfahrt.
  • Dativ: Wem erzählen die Kinder …?
  • Präp.O.: Von welcher Sache erzählen …? (Dat.)
Ich gratuliere Anne zur Geburt ihrer Tochter.
  • Dativ Wem gratuliere ich zur Geburt …?
  • Präp.O.: Zu welcher Sache gratuliere ich Anne? (Dat.)
Die Unpünktlichkeit hat Conny | den Job gekostet
  • Akkusativ Wen hat die Unpünktlichkeit den Job gekostet?
  • Akkusativ: Was hat Conny die Unpünktlichkeit gekostet?

Frage: Gibt es ein Nominativobjekt?

Im Deutschen gibt es vier Fälle. Das sind Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Es scheint auf den ersten Blick nur logisch, dass es zu jedem dieser Fälle auch ein Objekt geben müsste. Allerdings fehlt das Nominativobjekt in der obigen Übersicht. Aber warum?

Kurzum: es gibt ein Nominativobjekt im Deutschen. Bevor wir es uns allerdings mit allen Germanisten und Deutschlehrern verscherzen, soll diese Behauptung anders ausgedrückt werden: es gibt im Deutschen Sätze, in denen zwei Satzglieder im Nominativ stehen.

Üblicherweise steht einerseits das Subjekt im Nominativ, also das handelnde Satzglied. Darüber hinaus kann aber noch ein weiteres Satzglied im Nominativ stehen. Dabei spricht man allerdings nicht vom Nominativobjekt, sondern vom Gleichsetzungsnominativ.


Martin
ist
ein
Löwe.

Wenn wir die Satzglieder im Beispiel erfragen, fragen wir vorerst, Wer oder was handelt?. Die Antwort ist das Subjekt Martin, wenn wir nun fragen, was tut Martin?, bekommen wir als Antwort das Prädikat ist. Nun könnte man erfragen, wen oder was Martin ist? und könnte so fälschlicherweise annehmen, dass es sich bei ein Löwe um ein Akkusativobjekt handelt. Das wäre allerdings falsch.

Schauen wir einmal genauer hin, fällt nämlich auf, dass das Nomen Löwe und der Begleiter ein nicht im Akkusativ stehen. Denn bei bestimmten Artikeln wird im Akkusativ die Silbe -en angehängt und das gleiche würde für den Löwen gelten. Stünde die Wortgruppe im Akkusativ, würde dort einen Löwen stehen. Die Wortgruppe steht im Nominativ und folglich haben wir es nicht mit einem der bekannten Objekte, sondern mit dem Gleichsetzungsnominativ zu tun.

Allerdings wird der Gleichsetzungsnominativ nur von wenigen Verben gefordert. Beispielsweise können die folgenden Verben ihn fordern:


sein
werden
gelten (als)
bleiben
heißen
(sich) fühlen (als)
scheinen

Wichtig! Man spricht immer nur dann von einem Gleichsetzungsnominativ, wenn ein weiteres Satzglied im Nominativ steht und dieses mit dem Subjekt gleichgesetzt werden kann. Der Gleichsetzungsnominativ bezieht sich also immer auf das Subjekt des Satzes und beschreibt dieses näher.

Adverbialbestimmungen

Als Adverbialbestimmung, auch als Umstandsbestimmung, Adverbiale oder auch Adverbial benannt, wird im Deutschen eine Ergänzung des Satzes bezeichnet. Das Adverbial bestimmt dabei die ausgedrückte Handlung oder den ausgedrückten Zustand eines Satzes genauer.

Die Adverbialbestimmung ist ein eigenständiges Satzglied und sagt immer aus, unter welchen Umständen eine Sache geschieht. Wir unterscheiden in adverbiale Bestimmungen des Ortes, der Zeit, der Art und Weise und des Grundes. Sie können aus einem Wort oder einer Wortgruppe bestehen und werden mit W-Fragen erfragt.

Hinweis: Die Adverbialbestimmung und das präpositionales Objekt werden oft miteinander verwechselt. Wesentlich ist, dass die Präposition eines Adverbials austauschbar ist und der Sinn der Satzes dennoch erhalten bleibt. Beim Erfragen des Satzglieds kann sie deshalb wegfallen. Die Präposition des präpositionalen Objekts kann nicht mühelos ausgetauscht werden, weil sie mit dem Prädikat verknüpft ist. Sie bleibt stets ein Teil der Satzglied-Frage.

Lokaladverbial

Eine adverbiale Bestimmung des Ortes wird auch als Lokaladverbial oder Umstandsbestimmung des Ortes bezeichnet. Diese Bestimmung gibt uns Auskunft über den Ort, die Richtung oder die Herkunft eines Geschehens. Wir können sie mit Wo?, Woher? und Wohin? erfragen.


Peter
wohnt
in
Berlin.

Im Beispielsatz wohnt das Subjekt Peter in der Hauptstadt Berlin. Bei der Wortgruppe in Berlin handelt es sich allerdings nicht um ein Objekt, weshalb wir sie auch mit keiner der Objektfragen erfragen können. Es handelt sich um eine Adverbialbestimmung, die Auskunft über einen Ort gibt. Erfragen lässt sich sich mit Wo wohnt Peter?


Wo/Wohin/Woher?
Antwort: Lokaladverbial


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Lokaladverbiale als Beispiel.
    Subjekt     Prädikat     Lokaladverbial

Beispielsatz Frage
Ich lese in der Badewanne. Wo lese ich?
Die Pflanze steht auf dem Tisch. Wo steht die Pflanze?
Die Vase ist vom Regal gefallen Woher ist die Vase gefallen?
Sie stammt aus Brasilien. Woher stammt sie?

Temporaladverbial

Eine adverbiale Bestimmung der Zeit wird auch als Temporaladverbial oder Umstandsbestimmung der Zeit bezeichnet. Diese Bestimmung gibt uns eine Auskunft über den Zeitpunkt oder den Zeitraum eines Geschehens. Wir können sie mit den Fragewörtern Wann?, Wie lange? und Wie oft? erfragen.


Wir
gehen
um
6
Uhr.

Der obige Beispielsatz enthält ein Subjekt, ein Prädikat sowie ein Temporaladverbial, das uns Auskunft über einen genauen Zeitpunkt gibt. Bei der Wortgruppe um 6 Uhr handelt es sich folglich um kein Objekt, das wir mit den bisherigen Fragewörtern erfragen könnten.

Allerdings lässt sich das Adverbial mit Wann? erfragen. Wir fragen also:„Wann gehen wir?“ und erhalten als Antwort das Temporaladverbial um 6 Uhr.


Wann/Wie lange/Wie oft?
Antwort: Temporaladverbial


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Temporaladverbiale als Beispiel.
    Subjekt     Prädikat     Temporaladverbial

Beispielsatz Frage
Ich gehe am Sonntag tanzen. Wann gehe ich tanzen?
Wir sind seit 25 Jahren verheiratet. Wie lange sind wir verheiratet?
Steve geht mehrmals im Monat schwimmen Wie oft geht Steve schwimmen?
Sie fährt am Wochenende weg. Wann fährt sie weg?

Modaladverbial

Eine adverbiale Bestimmung der Art und Weise, auch Modaladverbial oder Umstandsbestimmung der Art und Weise, gibt Auskunft darüber, wie oder unter welchen Umständen etwas passiert. Sie lässt sich mit Wie?, Auf welche Weise?, Womit? und Wodurch? erfragen.


Ich
komme
mit
der
Bahn.

Der Beispielsatz wird aus einem Subjekt, einem Prädikat sowie dem Modaladverbial gebildet. Letzteres lässt sich nicht mit den bisherigen Satzgliedfragen erfragen, erläutert aber einen Umstand näher. Es gibt nämlich die Antwort darauf, wie etwas passiert. Erfragen können wir es mit Wie? oder Womit komme ich? – die Antwort liefert uns das Modaladverbial mit der Bahn.


Wie/Womit/Wodurch?
Antwort: Modaladverbial


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Modaladverbiale als Beispiel.
    Subjekt     Prädikat     Modaladverbial

Beispielsatz Frage
Der Junge singt vergnügt. Wie singt der Junge?
Ich war zu Tode erschrocken. Wie bin ich?
Hans hat heftig geschimpft. Wie hat Hans geschimpft?
Er hat mit Öl gemalt. Womit hat er gemalt?

Kausaladverbial

Die adverbiale Bestimmung des Grundes, auch Kausaladverbial oder Umstandsbestimmung des Grundes, ist eine Ergänzung, die Auskunft über den Grund, warum sich etwas ereignet, gibt. Wir können sie mit den Fragewörtern Warum?, Weshalb? und Wozu? erfragen.


Ich
habe
es
aufgrund
des
Regens
nicht gesehen

Das obige Beispiel beinhaltet Subjekt, Prädikat, Akkusativobjekt sowie eine adverbiale Bestimmung des Grundes. Letztere lässt sich hier mit Weshalb? erfragen. Die Frage „Weshalb habe ich es nicht gesehen?“ liefert als Antwort das Kausaladverbial aufgrund es Regens.


Warum/Weshalb/Wozu?
Antwort: Kausaladverbial


<strong>Übersicht:</strong> Weitere Kausaladverbiale als Beispiel.
    Subjekt     Prädikat     Kausaladverbial

Beispielsatz Frage
Das Bild wirkt deshalb. Weshalb wirkt das Bild?
Hannah trägt eine Sonnenbrille zwecks besserer Sicht. Weshalb trägt Hannah eine Sonnenbrille?
Peter kann nicht, weil er verletzt ist. Warum kann Peter nicht?

Satzglieder & Attribute

Dieser Abschnitt wird bis Anfang Januar 2019 überarbeitet. Antworten auf Deine Fragen findest Du allerdings im Stichwortverzeichnis. Verzeihung.

Zusammenfassung

  • Als Satzglieder werden die Bestandteile eines Satzes bezeichnet, die man gemeinsam umstellen kann und die somit stets zusammenbleiben. Das Satzglied besteht aus einem oder mehreren Wörtern.
  • Wir unterscheiden vier verschiedene Satzglieder im Deutschen: Subjekt, Prädikat, Objekt sowie Adverbialbestimmung. Jedoch lassen sich noch verschiedene Arten des Objekts und der Adverbialbestimmung benennen.
  • Subjekt und Prädikat bilden den Satzkern und sind deshalb in jedem Satz vertreten. Deshalb spricht man auch vom Satzminimum und meint damit einen Satz, der lediglich aus zwei Satzgliedern, also aus dem Subjekt und dem Prädikat, besteht. Das Subjekt ist der Handelnde im Satz und das Prädikat gibt darüber Auskunft, was das Subjekt tut.
  • Objekte sind eine Satzergänzung. Sie sind das Ziel der beschriebenen Handlung des Prädikats. Man spricht deshalb auch davon, dass das Objekt vom Prädikat gefordert wird. Wir kennen im Deutschen Akkusativ-, Dativ- und Genitivobjekt. Eine Besonderheit stellt das präpositionale Objekt dar. Dieses steht im Akkusativ oder Dativ, wird allerdings immer von einer Präposition eingeleitet. Diese bestimmt dabei den Fall des Objekts.
  • Die Adverbialbestimmung sagt aus, unter welchen Umständen eine Sache geschieht. Wir unterscheiden in adverbiale Bestimmungen des Ortes, der Zeit, der Art und Weise und des Grundes. Adverbiale können aus einem Wort oder einer Wortgruppe bestehen und lassen sich ebenso erfragen.


Stichwortverzeichnis